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Chef der UN-Beobachtermission in Damaskus eingetroffen

29. April 2012

Robert Mood ist nicht zu beneiden: Mit (noch) zu wenigen Mitstreitern soll er die Einhaltung eines Friedensplans überwachen, den das Assad-Regime längst durchlöchert hat. Bislang belässt er es daher bei Appellen.

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Der Leiter der UN-Beobachtermission in Syrien, Robert Mood, am 29.04.2012 auf dem Flughafen in Damaskus (Foto:rtr)
Bild: REUTERS

Der Leiter der UN-Beobachtermission in Syrien, Robert Mood, hat das Regime von Staatschef Baschar Al-Assad wie auch die Aufständischen zu einem Ende der Gewalt aufgefordert. Um den Friedensplan des Syrien-Sondergesandten Kofi Annan zum Erfolg zu führen, müssten beide Seiten die Gewalt komplett einstellen, sagte der norwegische General bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Damaskus.

Mood war am Freitag zum Chef der Beobachtermission ernannt worden. Derzeit sind nach seinen Angaben 30 UN-Beobachter vor Ort, in den kommenden Tagen werde die Zahl verdoppelt. Binnen eines Monats soll ihre Zahl auf 100 anwachsen, insgesamt sollen etwa 300 Mitarbeiter der Vereinten Nationen nach Syrien entsandt werden. Die Mission ist für vorerst drei Monate angesetzt. Da die Beobachter unbewaffnet sind, gilt die Mission als heikel.

Tote noch kurz vor Moods Eintreffen

Ziel sei es, Annans Sechs-Punkte-Plan vollständig umzusetzen, sagte Mood. Die Beobachter seien auf die Zusammenarbeit aller Seiten angewiesen. "Die Beobachter können nicht alle Probleme selbst lösen, alle Seiten müssen die Gewalt stoppen und dem Prozess eine Chance geben", sagte der 54-Jährige.

Syrien: Chef der UN-Beobachter in Damaskus

Die seit mehr als zwei Wochen offiziell geltende Waffenruhe ist äußerst brüchig. Noch kurz vor Eintreffen des Generals fielen am Sonntag nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte acht Menschen der anhaltenden Gewalt zum Opfer, vier Zivilisten und vier Soldaten. Am Samstag wurden demnach landesweit 32 Menschen getötet, darunter 22 Zivilisten sowie zehn Deserteure.

Die islamistische Gruppierung Al-Nusra-Front übernahm unterdessen die Verantwortung für ein Selbstmordattentat in Damaskus, bei dem am Freitag elf Menschen getötet worden waren. Die Gruppe bekannte sich in einer im Internet veröffentlichten Erklärung zu dem Anschlag, wie das auf die Überwachung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE mitteilte. Die Al-Nusra-Front hatte bereits die Täterschaft für ein Attentat in Damaskus im Januar mit 26 Toten sowie für ein weiteres in Aleppo im Februar mit 28 Toten eingestanden.

sti/hp (afp, rtr)