Abschied von "Captain Tom"
27. Februar 2021Salutschüsse, Überflug eines Militärflugzeugs, Live-Übertragung im Fernsehen: Die Bestattung des im Alter von 100 Jahren gestorbenen britischen Pandemie-Helden und Rekordspendensammlers Tom Moore, auch Captain Tom genannt, wurde zum medialen Großereignis.
Sechs Soldaten des Yorkshire-Regiments, in dessen Vorgänger Moore im Zweiten Weltkrieg gedient hatte, trugen seinen Sarg. Darauf lagen der Union Jack, seine Militärmütze sowie sein Degen. 14 weitere Soldaten feuerten Salut-Schüsse. An der Beisetzung nahmen nur seine zwei Töchter, vier Enkel sowie seine Schwiegersöhne teil.
"Ich sagte doch, dass ich alt bin"
Der hundertjährige Nationalheld war am 2. Februar nach einer Corona-Infektion gestorben. Angelehnt an den Komiker Spike Milligan, auf dessen Grabstein "Ich sagte doch, dass ich krank bin" zu lesen ist, hat sich Moore für sein eigenes Grab die Aufschrift: "Ich sagte doch, dass ich alt bin" gewünscht. Seine Asche sollte in einem Familiengrab neben seinen Eltern und Großeltern beigesetzt werden.
Moore hatte zu seinem 100. Geburtstag im vergangenen April eine Spendenaktion für das nationale Gesundheitssystem NHS gestartet. Er wollte einhundert Mal mit seinem Rollator seinen Garten abschreiten und hoffte dafür auf ein tausend Pfund von Spendern. Die Aktion fand derart viel Zuspruch, dass Moore schließlich 33 Millionen Pfund (gut 36 Millionen Euro) sammelte und zu einer nationalen Berühmtheit wurde.
Das Militär ernannte "Captain Tom" zum Ehren-Oberst, im Juli wurde er von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
hf/kle (afp, dpa)