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Börsenhochzeit: Frankfurt und London

Rolf Wenkel16. März 2016

Fusion unter Gleichen - Frankfurter Börse und London Stock Exchange drücken aufs Tempo +++ Offene Worte – der Chef der Munich Re übt heftige Kritik an der EZB +++ Die Angst geht um – eine Reportage vom Volkswagen-Standort Emden.

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Deutsch-britische Hochzeit

Im Eiltempo treiben Deutsche Börse und die Londoner Stock Exchange LSE ihre Fusionspläne voran. Dabei geht Börsenchef Carsten Kengeter volles Risiko. In Rekordtempo hat er sich mit der Londoner Börse auf einen Zusammenschluss auf Augenhöhe verständigt. Wenn alles gut geht, soll Ende dieses Jahres oder spätestens Anfang 2017 die europäische Superbörse perfekt sein. Doch bis das gelingt, sind noch zahlreiche Hindernisse zu überwinden.

Widerstände in London

Widerstände gegen die geplante Fusion gibt es an beiden Finanzstandorten. Viele Briten sehen die geplante Fusion als feindliche Übernahme ihrer mehr als 200 Jahre alten Börsedurch die Deutschen. Immerhin soll die Deutsche Börseam Ende mit gut 54 Prozent die Mehrheit an der gemeinsamen Holding halten – das schmeckt vielen Beobachtern am Finanzplatz London überhaupt nicht.

Heftige Kritik an EZB

Normalerweise versuchen wir, Ihnen Bilanzpressekonferenzen zu ersparen. Es sei denn, sie überraschen positiv, wie die deutsche Telekom, oder vermelden Rekordverluste, wie die Deutsche Bank, oder machen neugierig, wie man Betrügereien a la Dieselgate verkraftet.. Heute aber machen wir mal eine Ausnahme und berichten über den Münchener Rückversicherer Munich Re. Aber nicht etwa, weil dessen Jahresbilanz so sensationell wäre, sondern weil endlich mal einer aus der Branche beschreibt, wie verheerend die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank wirkt und endlich mal jemand die Bundesregierung zum Handeln auffordert.

Die Angst geht um in Emden

Niemand weiß so recht, wie lange sich der VW-Skandal in die Länge ziehen wird, wie er sich auswirkt auf den Absatz, auf Zuliefer-Firmen und ihre Mitarbeiter, auf die Menschen, die in den Produktionsstandorten wohnen. In Emden zum Beispiel, ganz in Deutschlands Nordwesten. Der Mittelklasse-Wagen Passat läuft hier vom Band. Die halbe Stadt arbeitet bei VW oder den Zulieferern. Die Angst geht um: Die Gewerbesteuern könnten auf Jahre einbrechen; eine Haushaltssperre ist wohl kaum noch abzuwenden. Emden im Schatten der Abgas-Affäre - Stimmen und Stimmungen aus der VW-Region.

Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel

Technik: Jürgen Kuhn