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Politik

Britischer Schatzkanzler tritt zurück

13. Februar 2020

Die Kabinettsumbildung des britischen Premiers Boris Johnson fällt tiefer aus als erwartet. Denn der Posten von Finanzminister Sajid Javid galt allgemein als sicher. Aber Eigensinn will der Premier offenbar nicht dulden.

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Großbritannien London | Rücktritt Sajid Javid, Finanzminister
Allem Anschein nach zufrieden mit seinem Entschluss: Sajid JavidBild: picture-alliance/empics/S. Rousseau

Der Umbau der britischen Regierung durch Premierminister Boris Johnson hat zum Rücktritt seines Finanzministers geführt. Völlig überraschend gab Schatzkanzler Sajid Javid in London seinen Amtsverzicht bekannt. Johnson ernannte umgehend den bisherigen Generalsekretär des Finanzministeriums, Rishi Sunak, zum Nachfolger.

Der Schatzkanzler gilt in Großbritannien als wichtigstes Regierungsamt nach dem Premierminister. In einem Monat soll der Finanzminister den ersten Haushalt nach dem Brexit von Ende Januar vorstellen. Allgemein war damit gerechnet worden, dass Javid und Außenminister Dominic Raab bei Johnsons lang erwarteter Kabinettsumbildung ihre Posten behalten werden.

Großbritannien London | Rishi Sunak, neuer Finanzminister
Wurde zum neuen Schatzkanzler ernannt: Rishi SunakBild: picture-alliance/AP Photo/M. Dunham

Zwischen Javid und dem Premier hatte es aber immer wieder Konflikte gegeben. So preschte der nun Geschasste kürzlich mit der Ankündigung vor, dass das umstrittene Bahn-Projekt HS2 fortgesetzt wird. Die Hochgeschwindigkeitstrasse soll die wirtschaftlich abgehängten Regionen in den Midlands und dem Norden Englands besser mit der Hauptstadt verbinden.

Ebenfalls gehen muss Nordirland-Minister Julian Smith. Und das, obwohl er erst vor kurzem mit der Wiederherstellung einer Regionalregierung für den britischen Landesteil einen großen Erfolg verbucht hatte. Das Regionalparlament und die Regierung in Belfast waren zuvor drei Jahre lang blockiert gewesen, weil sich die zerstrittenen Parteien in der ehemaligen Bürgerkriegsregion nicht auf eine Koalition einigen konnten.

Außenminister Dominic Raab hingegen darf auf seinem Posten bleiben, wie der Regierungssitz Downing Street 10 per Twitter mitteilte. Auch Innenministerin Priti Patel bleibt im Amt.

uh/kle (dpa, afp, rtr)