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Bosnien-Herzegowina und Albanien wollen ihren Beziehungen wieder mehr Aufmerksamkeit schenken

16. April 2003

- Außenminister Ilir Meta in Sarajevo

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Sarajevo, 15.4.2003, BHPRESS, bosnisch

Die Außenminister Bosnien-Herzegowinas und Albaniens, Mladen Ivanic und Ilir Meta, haben heute (15.4.) in Sarajevo drei bilaterale Vereinbarungen zur Förderung der gegenseitigen Beziehungen unterzeichnet.

Unterzeichnet wurden ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich Bildung und Wissenschaften, ein Protokoll über Zusammenarbeit der beiden Ministerien für auswärtige Angelegenheiten und ein Protokoll über Aufhebung der Visumpflicht für Diplomaten und Dienstreisende.

Der bosnische Außenminister Ivanic sagte nach der Unterzeichnung der Vereinbarungen, die bilateralen Beziehungen, die unberechtigterweise vernachlässigt worden seien, befänden sich in einer Phase der Verbesserung.

Minister Ivanic kündigte an, dass beide Länder demnächst ein Freihandelsabkommen unterzeichnet werden. Die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder würden damit wiederbelebt. Das Ziel beider Staaten sei die baldige Annährung an die Europäische Union. Die regionale Zusammenarbeit zeige die ersten Früchte in diesem Bereich, weil die EU schneller als erwartet die erste Machbarkeitsstudie erstellt habe.

Der albanische Außenminister Ilir Meta sagte, alle kennen das Leid der Völker Bosnien und Herzegowinas, aber auch den Fortschritt, der sich dort vollzogen habe. Die internationale Gemeinschaft sollte sich in Bosnien und Herzegowina noch intensiver im Beriech der Sicherheit sowie für die Annährung des Landes an die EU engagieren. (...) Albanien habe an der Stärkung der bilateralen und regionalen Zusammenarbeit ein großes Interesse, weil beide Länder im gleichen Boot Richtung EU säßen.

Hinsichtlich der Frage der albanischen Minderheit in Bosnien und Herzegowina erinnerte Minister Ivanic an das verabschiedete Gesetz zum Schutz der ethnischen Minderheiten in Bosnien und Herzegowina, das europäischen Standards für das Leben der albanischen Gemeinschaft im Land beinhaltet. Die Frage der albanischen Sprache in den Schulen sei kein ideologisches, sondern ein finanzielles Problem und sehe darin kein großes Problem, so Ivanic weiter. (...) (fp)