Bombe in Budapest gegen Polizisten gerichtet
25. September 2016
"Die vorliegenden Indizien lassen zweifelsfrei darauf schließen, dass Polizisten das Ziel des Angriffs waren", erklärte der ungarische Landespolizeikommandant Karoly Papp auf einer Pressekonferenz in Budapest. Das genaue Motiv der Tat in der Nacht zum Sonntag sei aber noch unklar. "Die gesamte ungarische Polizei war das Ziel, man wollte meine Polizisten hinrichten", sagte Polizeichef Papp.
Die Sicherheitskräfte suchten demnach nach einem Mann im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, der die Tasche oder den Koffer mit dem Sprengsatz am Ort der Explosion abgestellt hatte. Die Bombe beschrieb Papp als selbstgemacht, "unter Verwendung von Material mit Splitterwirkung".
Bei dem Bombenanschlag im Zentrum von Budapest waren am späten Samstagabend zwei Streifenpolizisten schwer verletzt worden. Eine 23-jährige Beamtin schwebte bis zum Abend in Lebensgefahr, jetzt sei ihr Zustand jedoch stabil, teilte die Polizei in der ungarischen Hauptstadt mit.
Bombe im belebten Vergnügungsviertel
Die Explosion erschütterte gegen 22.30 Uhr den Theresien-Ring und den Oktogon-Platz, eine beliebte Ausgeh-Gegend mit vielen Bars und Restaurants in der Budapester Innenstadt. Nach Medienberichten detonierte der Sprengsatz am Boden vor einem Wohnhaus.
Augenzeugen berichteten, dass die beiden Polizisten - ein Mann und eine junge Frau - nach einer herumliegenden, verdächtigen Tasche sehen wollten. Die Polizistin wurde offenbar durch Splitter am Kopf, der Polizist am Bein verletzt worden. Sie wurden nach Angaben der Behörde ins Krankenhaus gebracht.
In der Umgebung der Explosion wurden auch viele Nägel gefunden. Wie der Sachverständige bestätigte, handelte es sich um einen selbst gefertigten Sprengsatz, der größer war als eine simple Rohrbombe.
chr/mak (dpa, rtr)