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Kriminalität

Bolivien liefert Battisti an Italien aus

14. Januar 2019

Nach jahrzehntelanger Flucht wird der frühere Linksterrorist Cesare Battisti nach Italien überstellt. Der wegen mehrfachen Mordes verurteilte 64-Jährige war am Wochenende im südamerikanischen Bolivien gefasst worden.

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Bolivien Auslieferung Cesare Battisti Flughafen
Ein eigens aus Italien eingeflogenes Flugzeug bringt Battisti nach RomBild: Reuters

Cesare Battisti wurde am Sonntag im bolivianischen Santa Cruz an die italienischen Behörden übergeben. Ein eigens nach Südamerika entsandtes Flugzeug hob kurz darauf mit dem 64-Jährigen an Bord in Richtung Italien ab, wie das Innenministerium in Rom bestätigte.

Nach einer Verurteilung im Jahr 1979 wegen Mitgliedschaft in der verbotenen Gruppe Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus war Battisti aus einem italienischen Gefängnis ausgebrochen. 1993 wurde er in Italien in Abwesenheit wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Ende der 1970er Jahre verübten Morde werden der linksextremistischen Gruppe angelastet, deren Mitgründer Battisti war. Er gibt seine Mitgliedschaft in der Gruppe zu, bestreitet aber die Mordvorwürfe. 

Sarkozy wollte ausliefern

Unter dem sozialistischen Präsidenten François Mitterrand hatte Battisti in den 1990er Jahren in Frankreich Zuflucht vor der italienischen Justiz gefunden und sich eine Existenz als Schriftsteller aufgebaut. Als der damalige konservative Innenminister und spätere Präsident Nicolás Sarkozy ihn 2004 an Italien ausliefern wollte, floh Battisti nach Brasilien. Die dortige Justiz stellte im vergangenen Dezember einen Haftbefehl gegen ihn aus. Kurz darauf soll sich Battisti nach Bolivien abgesetzt haben. Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, ein Spezialteam von Interpol und italienische Agenten hätten ihn schließlich in Santa Cruz aufgespürt.

Bolivien Festnahme Cesare Battisti
Kurz nach der Festnahme: Cesare BattistiBild: Reuters/ABI

Battisti hatte in Brasilien jahrelang unter dem Schutz linksgerichteter Präsidenten gelebt, die eine Auslieferung nach Italien verhindert hatten. Brasiliens neuer rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro hatte Italien jedoch bereits vor seiner Wahl Ende Oktober die Auslieferung Battistis in Aussicht gestellt. 

cgn/wa (afp, dpa, kna)