1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Boeing lässt Milliardendeal platzen

25. April 2020

Der US-Flugzeugbauer Boeing wird den brasilianischen Rivalen Embraer doch nicht übernehmen. Der Kauf eines 80-Prozent-Anteiles von Embraer für 4,2 Milliarden Dollar ist gescheitert. Die Brasilianer beschuldigen Boeing.

https://p.dw.com/p/3bOrL
Brasilien Flugzeugbauer Embraer
Bild: Reuters/N. Doce

Man habe sich in zweijährigen Verhandlungen letztlich nicht über die Bedingungen der Übernahme einigen können, erklärte der zuständige Boeing-Manager Marc Allen. Dies sei "zutiefst enttäuschend". Die Wettbewerbsbehörden hatten den Deal nach und nach durchgewunken, mit Ausnahme der Europäischen Kommission, die ihn zuletzt noch geprüft hatte. Durch den Kauf hätte Boeing sich Embraers Palette an kleineren Flugzeugen einverleibt. Das hätte die US-Amerikaner im Wettbewerb mit dem europäischen Rivalen Airbus gestärkt. 

Embraer beschuldigt Boeing

Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer beschuldigte Boeing, den Übernahmevertrag "unrechtmäßig" gekündigt und "falsche Behauptungen" aufgestellt zu haben. Das Ziel sei gewesen, aus der Vereinbarung auszusteigen. 

Im Juli 2018 stimmte Boeing dem Kauf der Sparte Geschäftsflugzeuge von Embraer zu, nachdem der europäische Konkurrent Airbus die vom kanadischen Hersteller Bombardier entwickelte CSeries gekauft hatte. 

Boeing 737 MAX am Boden
Auch das macht dem Flugzeug-Konzern zu schaffen: Dutzende Boeing 737 Max müssen am Boden bleibenBild: Reuters/L. Wasson

Boeing erwähnt die Corona-Krise in seiner Mitteilung nicht. Doch klar ist, dass die Krise dem Geschäft der Flugzeughersteller heftig zusetzt, mit ungewissen langfristigen Folgen. Dazu kommt für Boeing noch das große Problem mit der 737 Max. Das Modell ist seit zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegt. Auch deshalb werden die Quartalszahlen, die Boeing am 29. April vorstellt, mit Spannung erwartet.

nob/sti (dpa, afp, rtr)