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BIZ fordert strengere Bankenregulierung

Klaus Ulrich25. Juni 2012

Die oberste Zentralbank (BIZ) ist sich sicher: Schärfere Regeln für Banken sollen künftige Krisen verhindern. Notenbanken dringen auf ihre Umsetzung. Aber auch von der Politik werden Opfer verlangt.

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"Botta" Gebäude der Bank für intenationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Aeschenplatz 1, Basel, Switzerland (Foto: BIZ)
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in BaselBild: BIZ

Der "Teufelskreis" von Finanz- und Schuldenkrisen kann nach Überzeugung der führenden Zentralbanken nur durch "robuste Regulierung" der großen internationalen Finanzinstitute durchbrochen werden. Überall müssten Regierungen Banken deshalb "zur Übernahme von Geschäftsmodellen bewegen, die risikoärmer und tragfähiger sind", forderte am Sonntag die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die als "Zentralbank der Zentralbanken" eine übergeordnete Rolle unter den Notenbanken spielt.

Dafür müssten Aufsichtsbehörden die schärferen Eigenkapitalregeln (Basel III) durchsetzen, heißt es im Jahresbericht der BIZ, der an ihrem Hauptsitz in Basel vorgelegt wurde. "Weltweit muss die Aufsicht die konsequente und rasche Umsetzung der vereinbarten Basel-III-Standards abschließen", mahnte die BIZ. "Die Banken werden das Vertrauen der Märkte nur zurückgewinnen, wenn sie ihre Eigenkapitalausstattung und ihre Liquiditätsposition weiter stärken."

Puffer für Krisenzeiten

Auf die Basel III-Vereinbarungen hatten sich die in der BIZ vertretenen Zentralbanken als Reaktion auf die Schockwellen nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 verständigt. Im Kern müssen Banken von 2013 an deutlich dickere Puffer für Krisenzeiten aufbauen. Unter dem Strich addieren sich die Eigenkapitalanforderungen auf 10,5 Prozent. Die EU-Staaten wollen zulassen, dass einzelne Länder noch höhere Quoten festlegen.

Zugleich warnte die BIZ, der Krise mit immer mehr Zentralbankgeld zu begegnen: "Die Zentralbanken sollten nicht die gesamte Last des Schuldenabbaus und der Wachstumsankurbelung tragen", sagte der Leiter der Geldpolitik- und Wirtschaftsabteilung der BIZ, Stephen Cecchetti.

Druck zum Schuldenabbau

Die BIZ räumte zwar ein, dass Zentralbanken in vielen westlichen Volkswirtschaften "vorerst keine andere Wahl haben, als die relativ lockere Geldpolitik beizubehalten". Jedoch müssten die Staaten unbedingt konsequent sparen und "jede sich bietende Gelegenheit nutzen, auf andere Weise den Druck zum Schuldenabbau, zur Sanierung der Bilanzen und zur strukturellen Anpassung zu verstärken".

ul/lo (dpa, dapd, rtr)