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Bill Gates unter Druck

2. Oktober 2013

Ist der Microsoft-Gründer bald etwa arbeitslos? Nach dem angekündigten Rückzug von Konzernchef Ballmer machen sich Insidern zufolge drei Großinvestoren dafür stark, einen wirklichen Neuanfang zu wagen - ohne Bill Gates.

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Bill Gates (Foto: epa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zum ersten Mal gerät beim US-Softwareriesen Microsoft auch Firmengründer Bill Gates unter Druck. Drei große Investoren drängten darauf, dass Gates den Vorsitz des Verwaltungsrates räumt, sagten mit den Überlegungen vertraute Personen. Die Investoren, die zusammen mehr als fünf Prozent an dem weltgrößten Softwarekonzern halten, fürchteten, dass eine Veränderung der Konzernstrategie mit Gates als Chairman schwer umzusetzen sei. Kommen sie mit ihren Forderungen durch, könnte das Unternehmen, das unter Ballmer und mit dem Milliardär Gates an der Spitze des Verwaltungsrates einige Trends verpasst hat, schneller und umfassender umgebaut werden als bislang gedacht.

"Das ist lange überfällig", sagte Todd Lowenstein, Portfoliomanager von HighMark Capital Management. Der Konzern habe frischen Wind nötig. Kim Caughey Forrest, Analystin beim Investmenthaus Fort Pitt Capital Group, betonte dagegen, Microsoft brauche den Firmengründer als "Technologie-Visionär" weiter. Ein Konzernsprecher wollte sich nicht zu der Situation äußern.

Gates ist selbst mit 4,5 Prozent an der 277 Milliarden Dollar teuren Firma beteiligt, die er vor 38 Jahren mitgegründet hat. Er ist damit der größte Einzelinvestor und noch immer einer der einflussreichsten Personen in der Branche. Nachdem dem Konzern dank der Windows-Programme ein weltweiter Siegeszug gelungen war, zog sich Gates 2000 vom Chefposten zurück und übergab Steve Ballmer die Verantwortung für das operative Geschäft. Gates widmete sich verstärkt karitativen Initiativen.

Microsoft hat wichtige Trends verpasst

Steve Ballmer hatte im August angekündigt, er werde innerhalb von zwölf Monaten seinen Posten aufgeben. Ein Sonderausschuss des Verwaltungsrats, dem Firmengründer Bill Gates angehört, treibt die Suche nach einem neuen Konzernlenker voran. Als ein Kandidat gilt Stephen Elop, der bisherige Chef von Nokia.

Noch ist Microsoft allerdings nicht nur einer der wertvollsten Technologie-Konzerne der Welt, sondern verdient mit 22 Milliarden Dollar im Jahr auch glänzend. Das Unternehmen hängt dabei stark von den Windows-Programmen ab, die auf klassischen Computern zum Einsatz kommen. Wegen der schwächeren Aufstellung im Markt mit mobilen Geräten sind die Aktien in den vergangenen zehn Jahren indes kaum mehr gestiegen. Nun soll Microsoft in einen Konzern für Elektronikgeräte und Dienstleistungen umgebaut werden. So hatte Microsoft zuletzt für 5,4 Milliarden Euro das Handygeschäft von Nokia übernommen.

rbr/as (rtr/dpa)