Bilderrätsel: Deutschland oder Übersee?

Wo finden sich diese schroffen Felsen? In einer südostasiatischen Bucht, umgeben von Dschunken? Oder in einem mitteleuropäischen Mischwald?

Die eindrucksvolle Felsformation der Externsteine steht im Teutoburger Wald bei Detmold. Das Ausflugsziel in Nordrhein-Westfalen zieht jährlich mehrere hunderttausend Touristen an. Die Steine sind bis zu 47 Meter hoch und sollen eine vorchristliche Kultstätte gewesen sein. Zur Sommersonnenwende treffen sich hier noch heute Esoteriker, "Hexen", "Druiden" und keltische Glaubensgemeinschaften.

Auch die Halong Bucht in Vietnam zieht Urlauber mit ihren beeindruckenden Kalksteininseln und Felsen in ihren Bann. Auf vietnamesisch heißt sie Vịnh Hạ Long, Bucht des untertauchenden Drachen. 1969 Kalkfelsen ragen in dem knapp 1500 Quadratmeter großen Gebiet im Golf von Tonkin aus dem Wasser und sind mehrere hundert Meter hoch.

Flamingos recken ihre schlanken, rosafarbenen Hälse an den meisten Stränden der Südhalbkugel in die Luft, von Lateinamerika über Afrika bis nach Indien. Aber auch in Südeuropa brüten sie. Ihre Kolonien mit tausenden Vögeln sind oft Touristenattraktion - zum Beispiel in Kenia, Chile oder Südafrika.

Dass Flamingos nur die Wärme lieben, ist ein Irrglaube. Auch in kühleren Zonen fühlen sie sich wohl, wie hier im bayrischen Chiemsee. Etwa 20 Flamingo-Paare leben auch im Münsterland, im Zwillbrocker Venn nahe der deutsch-niederländischen Grenze. Das ist ihr weltweit nördlichster Brutplatz in freier Natur. Die eleganten Exoten sind vermutlich privaten Haltern entwischt oder freigelassen worden.

Doch eigentlich sind Flamingos sehr gesellige Tiere. Ihre Kolonien bestehen aus mehreren tausend oder zehntausend Tieren. Am liebsten leben sie an salzigen Seen, an denen kaum ein anderes Lebewesen existieren könnte. Extrem sind auch die Höhen, in denen sie überleben können. In den Anden brüten Flamingos auf 3500 bis 4700 Meter. Dort können die Temperaturen nachts auf –30 °C sinken.

Pfahlbauten stehen an vielen Küsten Südostasiens - zum Beispiel auf den Philippinen, in Myanmar, Indonesien und Singapur. Sie werden als Fischerhütten, aber auch als Wohnhäuser verwendet. Wo findet sich diese Silhouette vor rot schimmerndem Sonnenuntergang?

Diese Pfahlbauten zieren den Bodensee in Baden-Württemberg und gehören zum Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen. Die Gebäude sind archäologische Funde und Nachbauten aus der Stein- und Bronzezeit. Das Freilichtmuseum am Seeufer ist eines der größten in Europa. Über Stege gelangt man von Haus zu Haus.

Am Inle See in Myanmar leben rund 70.000 Intha, Menschen des Sees, in den vier Städten am Ufer des Inle-Sees und mehreren "schwimmenden" Dörfern. Das Leben der Menschen dort ist völlig auf den See ausgerichtet. Auch ihre Felder schwimmen darauf. Sie bestehen aus einer sehr fruchtbaren, festen Masse aus Sumpf, Erde und Wasserhyazinthen, die durch Bambuspfähle am Seeboden befestigt sind.

Breit und geschwungen windet sich dieser Fluss durch die grüne Waldlandschaft. Aber wo? In Deutschland oder in Südamerika?

Natürlich das Amazonasbecken in Südamerika. Das Bild ist an den Ufern von Marajo aufgenommen. Es ist die bei weitem größte Insel Brasiliens - etwa so groß wie die Schweiz - und liegt im Mündungsbereich des Amazonas und Tocantins. Entlang des Amazonas gedeihen unter anderem rund 2.000 Baum- und Buscharten, fast 593 Vogel- und 80 Fledermausarten.

Die Artenvielfalt ist hier nicht so groß wie im Amazonas-Becken - aber eine urwüchsige Flusslandschaft kann man auch entlang der Ruhr (wie hier bei Wetter) und an vielen anderen Flüssen Deutschlands entdecken. Dafür am besten in ein Kanu steigen und die Wildnis auf Augenhöhe erleben!