1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bettwanzen sind eklig und schwer zu beseitigen

Gudrun Heise
4. Oktober 2023

In Frankreich sind Bettwanzen zu einer echten Plage geworden. Vor allem in Paris sind die Behörden alarmiert. Bettwanzen verstecken sich nicht nur in Matratzen. Sie sind winzig, hartnäckig und vor allem eins: eklig.

https://p.dw.com/p/4X6bL
Bettwanzen unter einem Stofftuch
Bettwanzen kriechen in jede nur mögliche Ritze und sind schwer zu bekämpfenBild: Stephanie Lecocq/REUTERS

Bettwanzen sind gerade mal zwischen vier und fünf Millimeter groß, oval und flach, und haben eine bräunliche Farbe. Sie ernähren sich vor allem von Menschenblut, machen sich aber auch über Tiere her. Haben sie genügend Blut aufgesaugt und sind gesättigt, kann ihre Größe auf das Dreifache anwachsen.

Aktiv werden sie nachts. Dann suchen sie nach ihrem Opfer. Sie verstecken sich an dunklen Orten, in Matratzen und in Sofas, in Koffern und Kleidern, aber auch in Möbelritzen.

Wie erkenne ich Bettwanzen?

Ein Indiz dafür, dass ein Zimmer von Bettwanzen befallen sein könnte, ist der Kot der Tiere in Form von kleinen, schwarzen Punkten. Auch die Hautreste, die bei der regelmäßigen Häutung der Tiere übrigbleiben, können ein Hinweis sein. 

Am auffälligsten aber sind die Stiche der winzigen Insekten. Sie röten sich und können anschwellen. Die Stiche haben eine Größe von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern. An den betroffenen Stellen lösen sie meist Juckreiz aus. Die Hautreaktion ist bei jedem Menschen eine andere. Während einige die Stiche kaum spüren und lediglich kleine rote Punkte am Körper feststellen, werden andere wiederum von Quaddeln oder Blasen geplagt. 

Bettwanzenstiche können in Gruppen auftauchen, aber auch einzeln. Hinzu kommt, dass sie mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu sieben Tagen auftreten können. Stiche eindeutig als das Werk von Bettwanzen zu identifizieren, ist schwierig. Selbst Ärzte kommen da oft an ihre Grenzen.

Sind Bettwanzen gefährlich?

Bettwanzen sind blutsaugende Insekten und können prinzipiell auch Krankheiten übertragen. Eindeutige, wissenschaftliche Belege dafür gibt es bislang allerdings nicht. Das Risiko, sich eine schwerwiegende Erkrankung durch Bettwanzen einzufangen scheint äußerst gering. In der Folge aber können Infektionen entstehen. Gefährlich bei Stichen von Bettwanzen ist der starke Juckreiz, den sie meist auslösen. Den versuchen Betroffene durch Kratzen loszuwerden, und das kann dann zu einer bakteriellen Infektion führen.

Auch psychische Reaktionen sollten nicht unterschätzt werden. Die Vorstellung, dass man sein Bett mit vielen winzigen Blutsaugern teilt, löst bei einigen Menschen furchtbaren Ekel aus. Das kann sich durchaus in ernsthaften Angstzuständen und paranoiden Reaktionen äußern.

Wie kann ich vorbeugen?

Bettwanzen sind Meister darin, sich zu verstecken. Sie verlassen ihre dunklen Rückzugsorte allerdings für die Nahrungssuche. An der Wand oder auf dem Bettlaken kann man ihre bräunlichen, flachen Körper dann leichter sehen.

Bettwanze auf einem Stück Stoff
Bettwanzen sind meist nur wenige Zentimeter großBild: blickwinkel/IMAGO

Gegenstände wie etwa Koffer und anderes Reisegepäck sollten möglichst weit entfernt vom Bett stehen. Denn dort sind die kleinen Insekten am häufigsten zu finden. 

Dabei hat Bettwanzenbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und kann in einer einfachen Unterkunft genauso vorkommen wie im Luxushotel. Entdeckt man Stiche auf der Haut, sollte man das Bett nach Bettwanzen absuchen. Außerdem sind sie äußerst reisefreudig und so bringen wir sie oft als ungewolltes Souvenir selbst von einer Reise mit nach Hause.

Bettwanzen - gefährliche Urlaubsmitbringsel

Wie kann ich Bettwanzen wieder loswerden?

Zunächst sollte man nach einer Reise das Gepäck erst einmal in die Badewanne stellen und den Inhalt dort gründlich prüfen. Das gilt natürlich nur, wenn berechtigter Verdacht auf Bettwanzen besteht. 

Dann sollte man die Gegenstände, die mit auf Reisen waren, möglichst in die Tiefkühltruhe legen, denn bei kalten Temperaturen sterben die unliebsamen Geister ab. Aber, wessen Tiefkühltruhe ist schon für einen ganzen Koffer groß genug? Kleidung ist da einfacher. Sie sollte möglichst bei 60 Grad im Vollprogramm gewaschen werden, um die Viecher möglichst lange dieser Temperatur auszusetzen.

Aber solche Maßnahmen sind nicht immer von Erfolg gekrönt. Dann bleibt nur noch, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu Hilfe zu holen. Der hat entsprechende Erfahrung im Aufspüren der Tiere und verfügt über Mittel zur Bekämpfung. In den meisten Fällen sind das chemische Substanzen.

Je nachdem wie stark der Befall ist, kann es notwendig sein, die Behandlung über Wochen hinweg durchzuführen. Wichtig ist auch, dass die Eier der Insekten entfernt werden. Die befinden sich bevorzugt unter Fußleisten, hinter Lichtschaltern und in verschiedensten Ritzen. Auch da wissen die meisten Profis, wo sie zu finden sind und wie man sie am besten bekämpft. Aber professionelle Schädlingsbekämpfung ist eben auch eine Frage des Geldes.