Bestatten - aber bitte umweltfreundlich
Geschäftsfreudige Produktdesigner reagieren auf den Wunsch nach Naturbestattungen: Mit jeder Menge umweltfreundlichen, kompostierbaren Behältnissen.
Unterwasserurne
Wer eine Seebestattung wählt, kann auf diese leicht zersetzende Papierurne zurückgreifen. Angehörige können die Urne vorher bemalen oder ihre Abschiedsbriefe durch einen kleinen Schlitz in der Decke stecken.
Leichentücher
Menschen wurden schon vor Jahrtausenden in Leichentüchern begraben. Nun werden sie auch in Europa wiederverwendet. Wer meint, ein Fetzen Stoff sei die günstigste Bestattungsvariante irrt jedoch: Leichentücher können auch knapp 1000 Dollar kosten.
Zeitungspapier
In recyceltem Zeitungspapier zu Grabe getragen werden - eigentlich kein glamouröses Ende. Außer das Zeitungspapier wird zu Designersärgen - wie diesen hier - verarbeitet. Wem das noch nicht stilvoll genug ist, bekommt den Sarg auch in Gold. Schließlich stirbt man nur einmal.
Leichtgewicht
Der Sarg aus Zeitungspapier ist ein Leichtgewicht. Er wird sich schnell zersetzen - gut für die Bäume und Sträucher, die auf diesem Friedhof in Südengland statt einem Kreuz darüber gesetzt werden.
Ägyptische Zeitungsurne
Vom selben Hersteller gibt es die Zeitung auch in Urnenform. Designer Hazel Selina sagt, ihre lebenslange Faszination mit den Bestattungsriten im alten Ägypten habe sie inspiriert. Lasen die Ägypter eigentlich Zeitung?
Der Urnenbaum
Manche Urnendesigner gehen noch einen Schritt weiter: Diese Urne enthält gleich Humus und Saatgut. Die Keramikdecke der Urne soll zerbrechen, wenn der Baum zu wachsen beginnt.
Aus Mensch werde Baum
In Embryonalstellung zusammengekauert soll der Tote in dieser italienischen Designvision beerdigt werden, und Nahrung für einen Baum darüber liefern. Bislang ist dies - dank italienischem Gesetz - allerdings nur eine Zukunftsidee.
Trauerweide
Wer sich von der Optik eines gewöhnlichen Sarges nicht ganz lösen kann, kann auf Weidensärge zurückgreifen. Sowohl die dünnen Weidenäste als auch das natürliche, ungebleichte Baumwolltuch im Inneren sind leicht abbaubar. Zudem wächst die Weide schnell nach. Der hier Beerdigte zeigt also Umweltbewusstsein - bis über den Tod hinaus.
Kein mächtiger Holzsarg, den Namen nicht eingemeißelt in einen dicken Steinblocke oder eisernes Kreuze: Wer eine Naturbestattung wählt, entscheidet sich bewusst dafür, der körperlichen Vergänglichkeit nicht im Weg zu stehen. Geschäftsfreudige Produktdesigner reagieren darauf: Mit jeder Menge umweltfreundlicher, kompostierbarer Behältnisse.