Berlin im Glanz der Lichterfestivals

Das Festival "Berlin leuchtet" steht unter dem Motto "Licht verändert". Wie hier im Märkischen Viertel: Die anonyme Hochhaussiedlung in Reinickendorf wurde in den 60er Jahren für 50.000 Menschen gebaut. Normalerweise kein Ort für Touristen, verwandelt das Festival die Tristesse dieser Arbeitervorstadt in eine sehenswerte, verzauberte Märchenlandschaft.

Das "Festival of Lights" steht ganz im Zeichen des 30. Jahres des Mauerfalls. Das Thema "Lights of Freedom" verbindet alle Lichtkunstwerke über die einstige Grenze zwischen Ost- und West-Berlin hinweg. Auch im Invalidenpark: Zwei Soldaten und ein Kind schauen durch ein Loch in der "Sinkenden Mauer". Der Weg zur Freiheit ist gebahnt.

Prominente Orte und Evergreens wie der Dom dürfen beim 15. "Festival of Lights" natürlich nicht fehlen. Zu Lichtkunstwerken werden dort unter anderem die bunten Köpfe des Künstlers Thierry Noir, die Touristen als Graffiti von der East Side Gallery bestens kennen.

Das Hotel de Rome am Bebelplatz bietet ein besonderes Highlight: Es ist Austragungsort eines internationalen Street Art-Wettbewerbs. Künstler aus vierzehn Ländern zaubern ihre Motive an die Fassade des Hotels. Das Ganze ist untermalt mit klassischer Musik.

Zum ersten Mal beim "Festival of Lights" dabei, erwacht das Museum für Naturkunde mit einem 3D-Videomapping über Nacht zum Leben. Die Show thematisiert die Schönheit der Natur und eröffnet Einblicke in die Geheimnisse der Evolution. Dafür verlassen die Museumsbewohner ihre Vitrinen, erscheinen zwischen Säulen und Fenstern auf der Fassade des Museums und wirken greifbar nah.

Sie gilt als einer der berühmtesten Universitäten Deutschlands: Unter den Linden erstrahlt die Humboldt-Universität in Erinnerung an ihre Gründer, den Naturforscher Alexander von Humboldt und seinen Bruder, den Geisteswissenschaftler Wilhelm von Humboldt. Zum Lichtfestival erblühen auf der Eingangsfassade Blumen, Schmetterlinge und andere Naturmotive aus Licht in zarten Pastelltönen.

Exotische Tiere und Dschungel-Pflanzen wandern auch über die Fassaden von Staatsoper (links) und Sankt Hedwigs-Kathedrale. Im Zusammenspiel mit der Humboldt-Universität gegenüber ist es, als ob die drei Gebäude in diesen Nächten zu einem einzigartigen Ensemble verschmelzen würden.

Weiße Pferde galoppieren über das säulengeschmückte Eingangsportal der Juristischen Fakultät. Im Hintergrund bilden kräftige Blautöne einen intensiven Kontrast. Noch bis 20. Oktober leuchtet Berlin in allen Farben - für Berliner und Touristen aus aller Welt.