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Deutsch lernen

Berg

11. Januar 2010

Ob sehr hoch oder eher niedrig, ob Feuer speiend oder eisig - in fast jedem Land gibt es Berge. Und von den vielen Redewendungen rund um den Berg, kann einem richtig schwindelig werden.

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Der Berg, das wissen wir, ist eine große Erhebung in natürlichem Gelände. Berge können steil, gefährlich und majestätisch sein. Sie können auch Feuer und Asche speien, dann heißen sie Vulkane. Oder sie kommen eisig daher, als Eisberge an den Polen. Sie bedeuten für jeden etwas anderes. So können sie zum Beispiel ein Ort für Sport und Erholung sein, ein Wirtschaftsfaktor, ein Arbeitsplatz, oder ein Objekt für Forscher.

Schützenswerter Lebensraum

Im Jahr 2002 feierte man den Berg mit einem "Internationalen Jahr". Zu seinen Ehren wurde damals in Deutschland sogar eine Sonder-Briefmarke herausgegeben. Darauf sieht man ein Bergmassiv - in dunklem und hellem Blau gehalten und mit spitzen Gipfeln. Davor liegt eine Bergwiese in sattem Grün.

Deutlich sichtbar zieht sich mit einem leichten Gefälle ein feiner weißer Balken von links nach rechts über die Marke. Eine Art Warnung, dass es bergab geht mit den Bergen. Und das hat seine Gründe.

Sport und Erholung

Damit der zivilisierte Mensch auch jederzeit in den Genuss dieser beeindruckenden Bergwelt kommen kann, baut er Bergbahnen und bohrt Tunnel in die Berge. Erstere bringen ihn auf den Berg, letztere durch den Berg ins nächste Tal, wenn er die Berge von der anderen Seite sehen will.

Das Schönste scheint aber zu sein, die Berge hinunterzufahren - natürlich auf Skiern oder Snowboards. Damit dies möglichst viele Menschen möglichst oft und möglichst überall in den Bergen tun können, werden Berghänge zu so genannten Skipisten umfunktioniert.

Der ultimative Kick

Nun ist es aber ziemlich langweilig, immer nur auf den ausgewiesenen Pisten ins Tal zu fahren, auf denen Verkehrsregeln herrschen. Das wahre Bergabenteuer liegt für den echten Bergfreund abseits des lärmenden Tourismus.

Er begibt sich auf die Wege jenseits der knallroten Warntafeln und läuft Gefahr, eine Lawine loszutreten. Diese donnert dann mit ihm zu Tal, vielerorts ungehindert, da der Bergwald als natürliche Bremse oftmals nicht mehr im Weg steht.

Bergrettung

Wenn unser Bergfreund überlebt und großes Glück hat, wird er von der Bergwacht aus den Schneemassen ausgegraben. Die kundigen Bergführer sind Teil einer Organisation, die Bergrettung genannt wird. Sie verfügt über viele technische Hilfsmittel zur Rettung verunglückter Menschen und über Bergrettungsfahrzeuge.

Nun, hier werden Berge weder gerettet noch geführt. "Berg" übernimmt hier die Funktion eines Wortbildungselements - dem so genannten Affix - wie zum Beispiel in Bergmann oder in Bergbau.

Sprachliches

Womit wir beim sprachlichen Teil angelangt sind. Das Wort "Berg" gibt es bereits seit dem 8. Jahrhundert. Aus dem mittelhochdeutschen "berc" mit "c" wurde im Althochdeutschen "berg" mit "g". Es stand für "Felsen", "Felswand" und "etwas, das sich erhebt". Der Stadtname "Bregenz" und der Frauenname "Brigitte" (die "Erhabene") sind Ableitungen.

Bedeutungen

Womit wir beim übertragenen Sinn von "Berg" sind. Da ist zunächst einmal der schier unüberwindliche Berg an Arbeit. Dieser kann aus einem zu lesenden Aktenberg bestehen, aber auch aus einem Berg Bügelwäsche, der darauf wartet, vom ungebügelten in den gebügelten Zustand gebracht zu werden.

Ja, und da ist des Weiteren der Kranke, der über den Berg ist oder noch nicht über den Berg ist - das heißt, derjenige oder diejenige ist auf dem Weg, wieder gesund zu werden oder auch nicht.

Goldene Berge

Und ein Arzt kann seinem Patienten dann goldene Berge versprechen, ihm etwas in Aussicht stellen, was gar nicht erfüllt werden kann. Wer jedoch über alle Berge ist, der verschwindet spurlos, meist mit jeder Menge Geld in der Tasche.

Und wer wie der Ochs am Berge dasteht, der ist, wenn er einer unbekannten Situation ausgeliefert ist, unentschlossen, hilflos und weiß nicht weiter. So wie der Ochse, der Steigungen meidet und erst mit der Peitsche zum Weitergehen bewegt werden kann. Ja und wer mit seiner Meinung hinter dem Berge hält, der traut sich nicht, das zu sagen, was er wirklich denkt.

Zu Klärendes

Nach so vielen sprachlichen Erklärungen steht aber immer noch die Antwort auf die Frage aus, die ein kleiner Junge seinem Vater gestellt hatte: "Papa, wie tief stecken die Berge in der Erde?"

Fragen zum Text

Die Redewendung Es geht bergab mit jemandem bedeutet, dass …

1. es jemandem schlechter geht.

2. jemand einen Berg hinunter fährt.

3. jemand nicht sicher ist.

Bergführer …

1. bieten Besichtigungen auf Bergen an.

2. führen meist unerfahrene Bergsteiger im Gebirge.

3. dürfen nur Familien mit dem Namen "Berg" begleiten.

Ochsen gehen … Berge hinauf.

1. liebend gern

2. nicht sehr gern

3. in rasendem Tempo

Arbeitsauftrag

Auch die Bergwelt ist durch den Klimawandel bedroht. Schreiben Sie einen Bericht darüber, was zum Schutz der Berge weltweit unternommen wird.

Autor: Michael Utz

Redaktion: Beatrice Warken