Berühmte Flüchtlinge
Sie mussten ihr Land verlassen und sind in der neuen Heimat berühmt geworden. Wir zeigen in unserer Bildergalerie Flüchtlinge, die die Welt veränderten - als Politiker, Künstler oder Unternehmer.
Albert Einstein
Ohne ihn und seine Relativitätstheorie wäre unser Blick auf das Universum ein anderer: Albert Einstein hielt sich während der Machtergreifung der Nazis 1933 in den USA auf. Als jüdischer Pazifist riskierte er in Deutschland sein Leben, deshalb gab er seinen Pass zurück und emigrierte in die USA.
Marlene Dietrich
Die deutsche Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich war schon in den USA ein Star, als sie Deutschland 1938 verließ. Sie lebte in den USA und auch in Frankreich. Von dort aus unterstützte sie sowohl Flüchtlinge als auch alliierte Soldaten. Dies trug ihr nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland vielfach den Vorwurf ein, sie habe ihr Vaterland verraten.
Henry Kissinger
Er war Professor an der Harvard-Universität, US-Außenminister und weltweit gefragter Experte, wenn es um internationale Beziehungen ging. 1938 verließ Henry Kissinger seine bayerische Heimat, um vor der Verfolgung der Nazis zu fliehen. Obwohl er im Zweiten Weltkrieg als G.I. gegen seine Landsleute kämpfte, sagte er, ein Teil von ihm sei immer deutsch geblieben.
Madeleine Albright
Die Familie der gebürtigen Tschechin Madeleine Albright floh gleich zweimal: nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1939 in Prag nach London und 1948 in die USA - nachdem die Kommunisten in ihrer Heimat die Macht übernahmen. 1997 wurde sie die erste weibliche Außenministerin der Vereinigten Staaten.
M.I.A.
Sie heißt Mathangi "Maya“ Arulpragasam, aber die Pop-Fans kennen sie unter dem Kurznamen M.I.A. Noch als Kind floh der Star aus Sri Lanka über Indien nach Großbritannien. Im Interview sagte sie: "Am Anfang erzählte ich allen, ich sei aus Trinidad, damit ich nicht über Sri Lanka und den Krieg sprechen musste. Ich wollte nicht sagen, dass ich ein Flüchtling bin."
Miriam Makeba
Die Südafrikanerin Miriam Makeba - die auch als Mama Afrika bekannt wurde - befand sich bei einem Auftritt in den USA, als die Behörden ihr die Einreise in ihre Heimat verboten. Ihr Song "Pata Pata" wurde 1967 ein Welthit. Nachdem sie auch in Guinea und Belgien gelebt hatte, kehrte sie 1990 auf Bitten Nelson Mandelas wieder nach Südafrika zurück.
Freddie Mercury
Die Eltern des Rockstars mit der markanten Stimme flohen vor den Revolutionswirren von der Insel Sansibar nach London - zusammen mit dem kleinen Freddie. Der Rest ist bekannt: Mercury stieg mit der Band Queen zur Rock-Ikone auf. Sein Tod durch Aids brachte der Anti-Aids-Bewegung enormen Aufschub.
Thomas Mann
Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Den aufkommenden Nationalsozialismus nannte der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann "eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei ". Er emigrierte 1933 in die Schweiz und 1939 in die USA. 1938 prägte er das Schlagwort: "Wo ich bin, ist Deutschland. Ich trage meine deutsche Kultur in mir."
Isabel Allende
Nach dem blutigen Militärputsch in Chile 1973 floh die Familie Isabel Allendes nach Venezuela. 13 Jahre später siedelte sie in die USA über. Ihre persönlichen Erlebnisse flossen in ihren Roman "Das Geisterhaus" ein. 2015 appellierte sie aufgrund ihrer Erfahrungen, die Flüchtlinge in Europa willkommen zu heißen.
Sitting Bull
Auch der Sioux-Häuptling Tatanka Iyotake - besser bekannt als Sitting Bull - verbrachte einige Jahre im Exil. 1877 - fast ein Jahr nach der berühmten Schlacht am Little Bighorn - floh er zusammen mit 2000 Gefolgsleuten nach Kanada. 1881 kehrte er in die USA zurück und ergab sich den Behörden. Er wurde inhaftiert und lebte später in einem Indianer-Reservat.
Neven Subotic
Wie sein Kollege Vedad Ibisevic von Hertha Berlin floh auch der Fußballer Neven Subotic als Kind vor dem Krieg in seiner Heimat Bosnien-Herzegowina. 2012 gründete er eine Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern in Entwicklungsländern einen besseren Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Subotic spielte viele Jahre für Borussia Dortmund und wechselte in der Winterpause zum 1. FC Köln.