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PolitikBelgien

Belgiens Justizminister tritt nach Brüsseler Attentat zurück

21. Oktober 2023

Vincent Van Quickenborne tritt vier Tage nach dem tödlichen Anschlag auf zwei Schweden in Brüssel zurück. Der Täter hätte bereits vor mehr als einem Jahr nach Tunesien ausgeliefert werden können.

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Belgien | Justizminister Vincent Van Quickenborne
Der belgische Justizminister Vincent Van Quickenborne übernahm die Verantwortung für einen "Verwaltungsfehler"Bild: John Thys/AFP

Der belgische Justizminister Vincent Van Quickenborne begründete seine Rücktrittspläne mit einem schweren Verwaltungsfehler. Demnach hätte der Mann, der den Anschlag verübte, bereits vor längerer Zeit nach Tunesien ausgeliefert werden können. Dass der am 15. August 2022 übermittelte Auslieferungsantrag Tunesiens von dem zuständigen Richter nicht bearbeitet worden sei, sei ein individueller, monumentaler und inakzeptabler Fehler mit dramatischen Folgen gewesen, sagte Van Quickenborne. Er übernehme dafür die politische Verantwortung.

Richter bearbeitete Auslieferungsantrag nicht

Warum der Auslieferungsantrag von dem Richter nicht bearbeitet wurde, blieb am Freitag zunächst unklar. Den Angaben der Justiz zufolge wurden diesem Richter im vergangenen Jahr 31 internationale Auslieferungsanträge übergeben. 30 bearbeitete er demnach, nur den des späteren Attentäters nicht.

Der 45-jährige Tunesier, der sich illegal in Belgien aufhielt, hatte am Montagabend vor einem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden in Brüssel zwei schwedische Fans erschossen und zwei weitere Menschen verletzt. Der Täter konnte zunächst flüchten, am Dienstag wurde er von der belgischen Polizei aufgespürt und erschossen. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Nach Angaben italienischer Behörden war bereits seit 2016 bekannt, dass er Islamist war.

Mutmaßlicher Attentäter von Brüssel getötet

nob/ehl (dpa, afp)