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Freestyle-Skiweltmeisterin vorübergehend festgenommen

11. November 2021

Der Fall von Alexandra Romanowskaja erinnert an das Schicksal der Olympiateilnehmerin Kristina Timanowskaja. Das Regime in Belarus geht weiter gegen kritische Sportlerinnen und Sportler vor.

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Alexandra Romanovskaya aus Weißrussland
Romanowskaja 2019 bei einer Siegerehrung zwischen der Australierin Laura Peel (l.) und Xu Mengtao aus China (r.)Bild: picture alliance/dpa

Die belarussische Freestyle-Skiweltmeisterin Alexandra Romanowskaja ist nach Angaben der Opposition in ihrer Heimat festgenommen worden. Die 25-Jährige sei am Mittwochnachmittag nach dem Training aufgegriffen und festgesetzt worden, teilte die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) mit. Später hieß es, die Frau sei zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die 25-Jährige müsse ein Bußgeld in Höhe von 90 Tagessätzen zahlen,  erklärte die BSSF. Dazu veröffentlichte die Organisation ein Foto, das Romanowskaja offenbar in Freiheit zeigt. Dies wurde später bestätigt. 

Kritik am Machthaber

Romanowskaja, die 2019 Sportlerin des Jahres in Belarus war, war in den vergangenen Monaten auch als Kritikerin des autoritären Machthabers Alexander Lukaschenko in Erscheinung getreten. Nach vorläufigen Erkenntnissen werde ihr Ungehorsam gegenüber einem Beamten vorgeworfen, hieß es. Die Sportlerin hatte bei den Freestyle-Skiweltmeisterschaften 2019 in Park City in den USA die Goldmedaille gewonnen.

Alexandra Romanovskaya aus Weißrussland
Auch Sportlerin des Jahres in ihrer Heimat: Alexandra Romanowskaja bei einem Wettbewerb in MoskauBild: picture alliance / Anton Novoderezhkin/TASS/dpa

Die DW richtete in dem Fall eine Anfrage an das Internationale Olympische Komitee (IOC). Von dort hieß es, man verfolge die Berichte aus Belarus und habe das Nationale Olympische Komitee um eine Stellungnahme gebeten. 

Seit den als gefälscht geltenden Präsidentenwahlen im vergangenen Jahr geht Lukaschenkos Machtapparat hart gegen Oppositionelle und Andersdenkende vor. Auch kritische Sportlerinnen und Sportler wurden immer wieder Opfer von Repressionen. Beobachter hatten zuletzt eine Zunahme "totalitärer" Tendenzen in der Ex-Sowjetrepublik beklagt.

Flucht aus Tokio

Für großes internationales Aufsehen sorgte im Sommer der Fall der belarussischen Leichtathletin Kristina Timanowskaja, die nach Kritik an Sportfunktionären ihres Landes offenbar von den Olympischen Spielen in Tokio entführt werden sollte. Nach mehreren Tagen voller Ungewissheit floh die junge Sprinterin damals nach Polen.

ml/sn (dpa, rtr)

Dieser Bericht wurde am 12. November aktualisiert.