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Beispiellose Sicherheitspanne bei Polizei in Nordirland

9. August 2023

Die nordirische Polizei hat versehentlich eine Tabelle mit Tausenden Nachnamen und Dienstorten der Kollegen verschickt. Offenbar waren die Daten auch kurzzeitig öffentlich einsehbar.

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Nordirland | Polizist neben PKW
Polizeibeamter an einem Tatort in Nordirland (Archivbild)Bild: Liam McBurney/PA Wire/empics/picture alliance

Bei einer beispiellosen Sicherheitspanne hat die Polizei in Nordirland aus Versehen die Namen aller rund 10.000 Mitarbeiter herausgegeben. Wie die Polizei mitteile, war die Behörde in einer Anfrage um eine Aufschlüsselung der Beamten und Beschäftigten nach Dienstgraden gebeten worden. Aus Versehen wurde bei der Antwort auch eine Tabelle mit den Nachnamen und Dienstorten, aber nicht den Privatadressen, aller etwa 10.000 Mitarbeiter angehängt, von Polizeichef Simon Byrne abwärts.

Schwerer Schaden befürchtet

"Die Männer und Frauen, die ich vertrete, sind entsetzt, dass dies passiert ist und verständlicherweise wütend", sagte der Chef der Police Federation for Northern Ireland, Liam Kelly, der BBC. "Das Vertrauen unserer Beamten wurde gebrochen." Die regionale Polizeivereinigung warnte vor "unabsehbarem Schaden" für die Beschäftigten.

In der britischen Provinz kommt es auch 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs noch immer zu Anschlägen auf Polizisten. Täter sind meistens radikale Anhänger einer Wiedervereinigung mit dem EU-Nachbarland Irland. Im Februar war ein ranghoher Polizist vor den Augen seines Sohnes und anderer Jugendlicher niedergeschossen worden.

Nordirland Belfast | Unruhe und Gewalt, Loyalisten
Polizisten im Einsatz während einer Demonstration in der nordirischen Hauptstadt Belfast (Archivbild)Bild: Donal Collins/dpa/picture alliance

Der britische Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris sowie Politiker aller nordirischen Parteien zeigten sich tief besorgt. Die nordirische Polizei entschuldigte sich. "Dies ist inakzeptabel", sagte Assistant Chief Constable Chris Todd. Nach Informationen des britischen Rundfunksenders BBC hatten mehrere aktuelle und ehemalige Mitarbeiter Einblick in die Daten, die auch vorübergehend auf einer Internetseite zu sehen gewesen sein sollen.

nob/kle (dpa, rtr)