Weltfußballer Messi vor Gericht
27. September 2013Hinter verschlossenen Türen wurde der vierfache Weltfußballer zum Vorwurf des Steuerbetrugs befragt. Danach beteuerte Messis Anwalt Cristóbal Martell die Bereitschaft seines Mandanten, in enger Kooperation mit der Steuerbehörde eine Lösung zu finden. Der Argentinier habe betont, es sei ihm nicht an einem Rechtsstreit mit dem spanischen Staat über die Auslegung der Steuergesetze gelegen, sagte Martell.
Messi und sein Vater Jorge Horacio Messi werden von der Staatsanwaltschaft verdächtigt, in den Jahren 2007 bis 2009 Millioneneinnahmen aus Vermarktungsrechten in Steueroasen wie Belize und Uruguay transferiert zu haben, um den spanischen Fiskus zu hintergehen. Dem spanischen Staat seien dadurch Steuereinnahmen in Höhe von knapp 4,2 Millionen Euro entgangen.
Schulden bezahlt
Der Fußballstar hatte bereits im Vorfeld gelassen auf die Vorwürfe reagiert. Er und sein Vater seien mit Steuerangelegenheiten nicht befasst, hatte er erklärt. Dafür hätten sie ihre Anwälte und Berater. Vater Messi hatte in einem Schreiben an das Gericht einen Teil der Verantwortung für die Steueraffäre übernommen, zugleich aber einen früheren Geschäftspartner belastet. Dieser habe das Firmennetz aufgebaut, das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft dazu dienen soll, das spanische Finanzamt zu hintergehen.
Die dem Profi des FC Barcelona zur Last gelegte Delikte können grundsätzlich mit einer Haftstrafe geahndet werden. Beobachter halten das allerdings für unwahrscheinlich. Messi und sein Vater hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe fünf Millionen Euro an den spanischen Fiskus nachgezahlt – den laut Behörden ausstehenden Betrag plus Zinsen.
Messis Leistungen auf dem Platz haben unter der Affäre bislang nicht gelitten. In der der noch jungen Saison schoss er für den FC Barcelona bereits zehn Tore. Schon an diesem Samstag kann Messi beweisen, dass ihm die Affäre weiterhin nichts anhaben kann: Dann geht es mit seinem Club in der spanischen Liga gegen Almería.
gmf/SC (afp, dpa, sid)