Anschlag auf Olympia
9. März 2008Fünf Monate vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking melden die chinesischen Behörden einen Schlag gegen islamische Terroristem, bei dem den Angaben zufolge zwei Verdächtige getötet worden sind. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag (9.3.2008) berichtet, hätten Extremisten aus der mehrheitlich muslimischen Region Xinjiang im Nordwesten des Landes einen Anschlag auf die Spiele vorbereitet.
Zwei Verdächtige getötet, 15 verhaftet
"Ihr Ziel war eindeutig", sagte der Parteichef in der Provinz, Wang Lequan mit Blick auf eine Razzia in der Provinzhauptstadt Urumqi vom 27. Januar. Nach Behördenangaben wurden dabei zwei Terrorverdächtige getötet und 15 verhaftet. Außerdem seien Schusswaffen, selbst gefertigte Sprengsätze und "extremistisches religiös-ideologisches Material" beschlagnahmt worden.
"Die Olympischen Spiele im August sind ein wichtiges Ereignis, aber es finden sich immer Menschen, die sich verschwören, um zu sabotieren", so Wang. Nach Angaben von Xinhua standen die Verdächtigen in Verbindung mit einer von den Vereinten Nationen als terroristisch eingestuften Organisation, der Islamischen Bewegung Ostturkistan (ETIM). "Diese Leute fantasieren, dass sie die Olympischen Spiele stören können", sagte Wang.
Anschlag auf ein Flugzeug vereitelt
Ebenfalls in Xinjiang vereitelte die Besatzung eines chinesischen Passagierflugzeugs nach Angaben der Behörden am Freitag einen Terroranschlag während eines Inlandsflugs. Die Maschine der Linie China Southern Airlines musste laut Xinhua notlanden, weil "bestimmte Menschen versuchten, eine Katastrophe in der Luft zu verursachen". Die Besatzung habe die Angreifer jedoch überwältigen können, und alle Passagiere seien unbeschadet davon gekommen, erklärte der Chef der Regionalregierung, Nur Bekri.
Den Angaben zufolge seien in einer Toilette des Flugzeugs entzündbare Stoffe gefunden worden. Sicherheitskräfte hätten mindestens zwei Passagiere in Gewahrsam genommen. Die Maschine war am Freitag von Urumqui, der Hauptstadt von Xinjiang, abgeflogen. In der Region haben sich Angehörige des Volksstammes der Uiguren für ein unabhängiges "Ost-Turkistan" eingesetzt. Das überwiegend islamische Volk hat kulturelle und sprachliche Verbindungen zu Zentralasien. (mg)