Beethoven in Bildern
Es gibt nicht viele Bildzeugnisse aus dem Leben des berühmeten Komponisten in Bonn und Wien. Einige davon präsentiert diese Bildergalerie.
Keine Verbeugung
Dieses Bild von Carl Röhling aus dem Jahr 1887 gibt den "Teplitzer Zwischenfall" von 1812 wieder: Beethoven ging mit Johann Wolfgang Goethe (links, im Hintergrund) spazieren und weigerte sich, sich vor der kaiserlichen Familie zu verbeugen, was der Dichter höflich tat. Beethoven hatte - vergeblich - große Hoffnungen in seine erste Begegnung mit Goethe gesetzt. Der beschreibt den Komponisten später als "sehr introvertiert". In diesem Stadium seines Lebens war Beethoven unruhig, er verliebte sich mehrmals unglücklich, und er komponierte nicht viel.
"La Redoute"
Beethoven lernte in Wien bei dem berühmten Komponisten Joseph Haydn. Dieses Arrangement kam bei einer persönlichen Begegnung von Beethoven und Haydn in der Konzerthalle "La Redoute" in Bonn Bad Godesberg zustande. Der prachtvolle Saal wird auch heute noch für Empfänge, Konzerte und private Feste genutzt. Vermutlich erlebte auch "Die Zauberflöte" von Mozart hier eine ihrer ersten Aufführungen.
Partiturautograph: Die Neunte
Die Neunte Sinfonie mit ihrer Vertonung von Schillers "Ode an die Freude" im letzten Satz ist eines der bekanntesten Werke Beethovens. Es ist überliefert, dass Beethovens Gehörlosigkeit so stark war, als er die erste Aufführung seiner Neunten dirigierte, dass er erst umgedreht werden musste, ehe er den überschwänglichen Beifall wahrnahm. Da er nichts hören konnte, habe er angefangen zu weinen.
Portrait aus dem Jahr 1803
1792, im Alter von 22 Jahren, siedelte Beethoven nach Wien um. Dort bildete er sich bei verschiedenen Meistern weiter. Der junge Komponist hatte auf ein Treffen mit Mozart gehofft, aber er traf erst ein Jahr nach Mozarts Tod in Wien ein. Obwohl Beethoven als Virtuose anerkannt war, vernachlässigten seine Schutzherren und Auftraggeber es oft, ihn genügend zu honorieren, und er verschuldete sich schwer.
Beisetzung
Beethoven starb am 26. März 1827 an einem Leber- und Darmleiden. Dieses Gemälde von Franz Stober zeigt Beethovens Begräbnis am 29. März in Wien. Mehr als 20.000 Menschen sollen ihm hier die letzte Ehre erwiesen haben.
Als Dreizehnjähriger
Dieses Portrait von Beethoven ist die früheste authentifizierte Darstellung des Komponisten. Der erste Musiklehrer des jungen Ludwig war sein Vater, Johann van Beethoven. Dieser war sehr ehrgeizig, aber auch alkoholabhängig. Seinen Sohn behandelte er oft sehr ungnädig. Beethovens Talent wurde trotzdem früh erkannt. Mit 13 hatte er schon drei Sonaten veröffentlicht und spielte Klavier, Cembalo und Viola am Bonner Hof. Das Ölgemälde stammt von einem Bonner Meister, vermutlich aus dem Jahr 1783, es hängt heute im Kunsthistorischen Museum in Wien.
Ein spezielles Hörrohr
Beethoven war erst Mitte Zwanzig, als sein Gehör schlechter wurde. 1808 war er bereits stark schwerhörig, zehn Jahr später war er taub. Dieser Hörapparat wurde von seinem Wiener Freund Johann Mälzel erfunden. Beethoven benutzte Gesprächsbücher, um schriftlich zu kommunizieren. Obwohl seine Gehörlosigkeit ihn nicht daran hinderte, weiter zu komponieren, fiel ihm das Sprechen schwer.
Das Beethoven-Haus
In diesem Haus wurde Ludwig van Beethoven im Dezember 1770 geboren. Hier lebte er, bis er 1792 nach Wien zog, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Das Beethoven-Haus ist heute ein Museum mit einer umfangreichen Sammlung von Manuskripten, Instrumenten und anderen Erbstücken. Jährlich pilgern rund 100.000 Besucher in das Geburtshaus des berühmten Komponisten.
Die Probusgasse in Heiligenstadt
Im Jahre 1802 zog Beethoven nach Heiligenstadt in der Nähe von Wien. Dieses Photo, das 1898 gemacht wurde, zeigt eine Hauptstrasse von Heiligenstadt. Während seines Aufenthalts schrieb Beethoven sein berühmtes "Heiligenstädter Testament", einen Brief an seine Brüder Johann und Karl, den er nie abgeschickt hat. Das Testament reflektiert seinen Kampf mit der immer stärker werdenden Gehörlosigkeit.
Das letzte Klavier
Beethoven, der selber schon sehr früh mit dem Klavierspielen angefangen hatte, komponierte im Laufe seines Lebens viele Sonaten und Konzerte für das Piano. Er war von der Aufklärung und der neuen romantischen Bewegung in Europa fasziniert, und manche seiner Kompositionen gelten als revolutionär, andere als wegweisend für die Romantik. Dieses Hammerklavier baute der Wiener Conrad Graf im Jahr 1826.
Schädel
Diese Reproduktion von Beethovens Schädel befindet sich im "Center for Beethoven Studies" an der San José State University. Der Schädel wurde der Universität von einem kalifornischen Geschäftsmann übergegeben, dem Nachkommen eines Wiener Arztes. Dieser hatte die Fragmente von Beethovens Schädel angeblich heimlich erhalten, als die Überreste des Komponisten 1863 ausgegraben wurden.
Ungargasse
1824 vollendete Beethoven seine Neunte Sinfonie. Zu dieser Zeit wohnte er in diesem Gebäude an der Ungargasse in Wien. Seit 1815 kümmerte sich der Komponist um seinen Neffen Karl, den Sohn seines verstorbenen Bruders. Die Beziehung zwischen den beiden war jedoch gespannt, so sehr, dass Karl im Jahr 1826 sogar versuchte, sich umzubringen.