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Bayern muss, Astoria kann

25. Oktober 2016

Nachdem er das Siegen wieder gelernt hat, will der FC Bayern seine Dominanz auch im Pokal demonstrieren. Der einzige im Wettbewerb verbliebene Amateurklub baut das Stadion aus und in Köln gibt es eine Standortbestimmung.

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Fußball Bundesliga 8. Spieltag FC Bayern gegen Mönchengladbach
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

In der Champions League hat es wieder zu einem Sieg gereicht - so wie auch in der Bundesliga nach zuvor zwei Remis. Nun soll es im Pokal weitergehen mit dem Höhenflug des deutschen Rekordmeisters. Am Mittwochabend (Anstoß 20:45 Uhr MESZ) kommt es in der heimischen Arena zum Duell mit dem FC Augsburg aus der bayerischen Nachbarschaft. "Wir wissen, wie schön es ist, im Finale in Berlin zu sein. Das ist unser großes Ziel. Aber auch dieses K.o.-Spiel ist schwierig, weil jeder Fehler bestraft werden kann", macht Nationaltorwart Manuel Neuer klar. Man habe zuletzt einen "kleinen Denkzettel" bekommen. "Aber jetzt stehen wir voll im Soll."

Bereits zweimal scheiterte der FCA zuletzt kurz vor Weihnachten gegen die übermächtigen Bayern, jeweils mit 0:2. Darauf hat man in Augsburg natürlich keine Lust. Zudem könnte der FCA innerhalb kürzester Zeit für eine Bayern-Krise sorgen, denn nach dem Pokal-Duell treffen sich beide Teams am Wochenende auch in der Liga wieder. "Es gibt ganz wenige Ansätze, wie man den FC Bayern ärgern kann. Aber diese Ansätze gibt's", verrät Augsburgs Trainer Dirk Schuster. Doch auch er weiß, dass die Bayern zu Hause fast unschlagbar sind, dazu sind sie saisonübergreifend seit fünf Spielen im DFB-Pokal ohne Gegentor. Thomas Müller jedenfalls ist gewarnt: "Wer Augsburg kennt, der weiß, was einen erwartet. So ganz leicht war es für uns gegen Augsburg noch nie."

Duell der Überflieger

Die eine Überraschungsmannschaft hat gerade einen Dämpfer erhalten, die andere ist weiter ungeschlagen in der Liga - neben dem Bundesliga-Debütanten RB Leipzig sorgen in der Liga vor allem auch der 1. FC Köln und die TSG Hoffenheim für Furore. Am Mittwochabend kommt es Köln (Anstoß: 20:45 Uhr MESZ) zum Aufeinandertreffen beider Teams. Hoffenheim, das zuletzt Bayer Leverkusen mit 3:0 auswärts schlug, will seine Erfolgsserie im Rheinland fortsetzen. Der beste Saisonstart seit dem Aufstieg 2008 ging ein wenig im Wirbel um Roger Schmidts Äußerung gegenüber Jung-Trainer Julian Nagelsmann unter. Der 29-Jährige geht aber gleich wieder zur Tagesordnung über und will nach vier Bundesligasiegen in Folge nun unbedingt in die nächste DFB-Pokalrunde: "Siege tun immer gut. Die letzten Wochen haben geholfen, Selbstvertrauen aufzubauen." Dennoch warnt Nagelsmann: "Es ist immer eine Momentaufnahme, auch wenn man aktuell erfolgreich ist. Es geht immer wieder bei 0:0 los." Der zuletzt treffsichere Hoffenheimer Kerem Demirbay gibt sich ebenfalls siegessicher: "Wir wachsen als Mannschaft. Wir sind eine gute Einheit als Team. Wir wissen, dass wir gut sind." Und der besonders motivierte Ex-Kölner Kevin Vogt erklärt: "Zurzeit haben wir einen Lauf. Den wollen wir beibehalten."

Die Euphorie in Köln ist trotz der 1:2-Niederlage zuletzt bei Hertha BSC ungebrochen. Nun kommt es seit sechs Jahren zum ersten Mal zu einem Heimspiel im DFB-Pokal, dementsprechend gespannt ist FC-Trainer Peter Stöger auf die Stimmung im Stadion: "Mal schauen, was unser Publikum daraus macht", sagte der Coach: "Wir alle freuen uns auf das Spiel." Um einzuordnen, wie viel beim FC seit dem letzten Heim-Auftritt im Pokal geschehen ist, genügt ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher: Der heutige Nationalspieler Jonas Hector war damals gerade aus der Oberliga ins Rheinland gewechselt, der damals 17-jährige Timo Horn hütete das Tor der U21. Es folgten Abstieg, Aufstieg und der zweite Tabellenplatz - aber eben kein einziges Pokal-Heimspiel. Das nächste soll am liebsten baldmöglichst folgen. 

Zusatztribünen in Walldorf

Amateur-Verein FC Astoria rüstet sich für eine Überraschung. Als einzig verbliebener Amateurverein bekommt es die Astoria mit Bundesligist Darmstadt 98 zu tun. "Wir haben eine realistische Chance. Wir spielen nicht gegen Real Madrid oder Bayern München", erklärt Trainer Matthias Born keck, der auf einen vergleichbaren Coup wie beim 4:3 n.V. gegen den VfL Bochum hofft. "Ein ähnlicher Erfolg ist drin. Es gibt immer Überraschungen. Das haben wir in der ersten Runde gezeigt." Um das immense Zuschauerinteresse zu befriedigen, hat der Regionalligist Zusatztribünen aufgestellt. 4000 Fans können nun kommen. Für den FC Astoria und die gut 15.000 Einwohner zählende Stadt Walldorf in Baden-Württemberg ist die erst dritte DFB-Pokalpartie der Vereinsgeschichte "logischerweise etwas Besonderes", wie Born betont. "Wir haben da keine Routine." Sein Kader besteht aus "Studenten, andere Auszubildende, andere haben normale Jobs." Darmstadts Trainer Norbert Meier ist gewarnt: "Wir müssen wissen, dass wir dort nicht mit ein bisschen Balli-Balli weiterkommen. Wir brauchen Einsatz und Laufbereitschaft."

Außerdem spielen am Mittwoch in der 2. Pokalrunde noch Borussia Dortmund gegen Union Berlin, der 1. FC Heidenheim empfängt den VfL Wolfsburg, der FC Schalke 04 tritt beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg an, die SpVgg. Fürth empfängt den FSV Mainz 05 und Hannover 96 tritt gegen Fortuna Düsseldorf an. 

Alle Spiele können Sie ab 18:15 Uhr MESZ in unserem DW-Liveticker mitverfolgen.