1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesliga-Auftakt: Duell zweier Welten

Stefan Nestler14. August 2015

Die Ausgangslage vor dem Bundesliga-Auftaktspiel könnte kaum unterschiedlicher sein: Hier Überflieger FC Bayern, der den vierten Meistertitel in Serie anstrebt, dort der krisengeschüttelte HSV.

https://p.dw.com/p/1GFUY
Bayern bejubeln Treffer, HSV-Torwart Drobny liegt auf dem Rasen. Foto: Getty Images
Das letzte Gastspiel des HSV endete mit einem 6:0-Sieg der BayernBild: Getty Images/Bongarts/A. Hassenstein

Sie können unterhalb dieses Artikels einen Kommentar abgeben. Wir freuen uns auf Ihre Meinungsäußerung!

Bruno Labbadia will von der Rolle des HSV als Schlacht-Opfer nichts wissen. "Ich kann mich nicht damit abfinden, nur hinzufahren und einigermaßen gut auszusehen", sagte der Trainer des Hamburger SV vor dem Saison-Auftaktspiel der Bundesliga am Abend (Anpfiff 20.30 Uhr, ab 20.15 Uhr im DW-Liveticker) bei Meister FC Bayern München. "Wir wollen unsere Chance nutzen." Das hatte sich der HSV sicher auch in den fünf vergangenen Spielzeiten vor den Partien in München vorgenommen, war jedoch nicht nur geschlagen heimgekehrt, sondern vier von fünfmal auch regelrecht gedemütigt: 0:6, 0:5, 2:9, 1:3 und 0:8 lautete die ernüchternde Bilanz aus Hamburger Sicht. "Das ist nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Gegnern in München so ergangen", wiegelt Labbadia ab. "Die Bayern sind in den letzten Jahren einfach enteilt."

Immer mehr Lachnummer

Daran zu glauben, dass ausgerechnet der HSV für eine Überraschung in München sorgt, dürfte selbst den kühnsten Optimisten an der Elbe schwerfallen. Der Bundesliga-Dinosaurier wird immer mehr zur Lachnummer. In der vergangenen Saison zum zweiten Mal in Folge nur mit Riesenglück in der Relegation dem ersten Abstieg der Klubgeschichte entronnen, begann diese Spielzeit mit einem neuerlichen Tiefschlag: dem Pokal-K.o. in der ersten Runde beim Viertligisten Carl Zeiss Jena. "Das hat total wehgetan, war schwer zu verdauen und hat uns die Vorfreude auf das Bayern-Spiel vermiest", räumt Labbadia ein. Darüber hinaus erntete der Verein auch jenseits des Spielfelds Häme und Spott. Erst fand eine Frau in einem Hamburger Park den gestohlenen Rucksack von Sportchef Peter Knäbel mit Gehaltslisten der HSV-Spieler. Dann wurde auch noch bekannt, dass der HSV Fan-T-Shirts verkauft hatte, auf denen versehentlich das Bild einer Stadion-Choreographie von Hertha-Anhängern gedruckt war.

Ivo Ilicevic kann den Pokal-K.o. in Jena nicht fassen. Foto: Getty Images
Ilicevic kann es nicht fassen: K.o. im PokalBild: Getty Images/Bongarts/K. Hessland

Lob für Vidal und Costa

Auf die Gnade der Bayern dürfen die Hamburger nicht hoffen. "Ein guter Start ist ein Sieg", gibt Verteidiger Jerome Boateng das Ziel vor. Die Bayern wollen schließlich als erster Bundesligist den vierten Meistertitel in Serie einfahren. Über einen möglichen Ausrutscher zum Saisonbeginn gegen den HSV reden die Verantwortlichen des Rekordmeisters nicht einmal. Trainer Pep Guardiola hat den Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft angefacht. "Die Spieler wissen, dass es nicht einfach für sie ist zu spielen", sagte der Spanier. "Es ist unmöglich für mich, alle zufriedenzustellen."

Es wird erwartet, dass Guardiola die Neuzugänge Douglas Costa und Arturo Vidal auflaufen lässt. Beide erhielten ein Sonderlob des Trainers. Der Chilene Vidal, für 37 Millionen Euro von Juventus Turin gekommen, sei ein "großer Kämpfer", der auf dem Platz immer Vollgas gebe. Dem Brasilianer Costa, für 30 Millionen Euro von Schachtjor Donezk verpflichtet, sagt Guardiola eine goldene Zukunft voraus: "Er wird einer der fünf besten Stürmer der Welt." Vielleicht beweist Costa seinen Torriecher ja schon bei seinem Bundesliga-Debüt gegen den HSV.

rturo Vidal und Douglas Costa mit dem Siegerpokal beim Audi-Cup. Foto: picture allianc
Zwei starke Neuzugänge: Arturo Vidal (l.) und Douglas Costa (nach dem Sieg beim Audi-Cup)Bild: picture-alliance/Simon Stacpoo/

Wetten auf zweistelligen Bayern-Sieg

Hamburgs Sportidol Uwe Seeler hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sein HSV zur Abwechslung mal keine Prügel in München bezieht: "Wenn man bei Bayern was erreichen kann, dann vielleicht im ersten Spiel der Saison." Allerdings bieten die Buchmacher sogar Wetten auf einen zweistelligen Sieg der Bayern an. Kleiner Trost für den HSV: Die Quote liegt bei 50:1, sprich: Ganz so schlimm wird es wohl nicht kommen.