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Bauern erwarten schlechte Hopfenernte

27. August 2015

Trockenheit und Hitze verderben den deutschen Hopfenbauern in diesem Jahr die Ernte- es könnte das schlechteste Hopfenjahr seit 2003 werden. Biertrinker müssen sich dennoch nicht auf höhere Preise einstellen.

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Bildergalerie vom Hopfen zum Bier
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Angesichts der Trockenheit und Hitze der vergangenen Wochen wird in diesem Jahr in Deutschland 27 Prozent weniger Hopfen geerntet. In der Hallertau, dem wichtigsten Anbaugebiet Deutschlands, wird die Hopfenernte sogar noch schlechter ausfallen - der deutsche Hopfenverband rechnet dort mit einem Rückgang von 29 Prozent. Das teilte der Verband am Donnerstag in Nandlstadt mit.

"Es steht bereits fest, dass 2015 ein Ausnahmejahr für die Hopfenbauern ist", sagte Verbandsvertreter Otmar Weingarten der Deutschen Presse-Agentur. Die Hallertau rund um Wolznach ist das weltweit größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet. Hier wird ein Drittel des gesamten Hopfens in der Welt erzeugt. Die bayerischen Ernte- und Qualitätsprognosen interessieren auch im US-amerikanischen St. Louis, in Peking und sogar in Moskau; denn Hopfen ist vom russischen Importstopp ausgenommen.

Kein Einfluss auf den Bierpreis

Bereits im Juli hatte der Verband mögliche Einbußen von bis zu 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ermittelt. Höhere Bierpreise sind jedoch nicht zu befürchten: "Eine schlechte Hopfenernte hatte bisher keine Auswirkungen auf den Bierpreis", so Weingarten vom Verband deutscher Hopfenpflanzer.

Auch der Deutsche Brauer-Bund geht nicht davon aus, dass höhere Preise beim Hopfen den Bierpreis in die Höhe treiben. "Aufgrund der Lagerhaltung sind die Brauer in der Regel nicht von Ernteeinbußen beim Hopfen abhängig", sagte Marc-Oliver Huhnholz, Sprecher des Brauer-Bundes in Berlin.

Für die Landwirte aber dürfte die geringere Ernte spürbare Folgen haben. Auch deswegen sind beim Verband auch Entschädigungszahlungen im Gespräch. Diese seien vor allem auch deshalb nötig, weil sich die Bauern nicht gegen Trockenheit versichern könnten, so der Verband.

Seit Juni hat es in der Hallertau kaum geregnet. Zudem wird nicht einmal ein Viertel der Anbaufläche in Deutschland bewässert. "Bei einzelnen Hopfensorten kann es daher sogar zu Engpässen kommen", vermutet Weingarten.

Neben der Hallertau wird in Deutschland vor allem in den Regionen Elbe-Saale (Sachsen-Anhalt/Sachsen/Thüringen), Tettnang (Baden-Württemberg), im mittelfränkischen Spalt (Bayern) und in der Eifel bei Bitburg (Rheinland Pfalz) Hopfen angebaut.

wen/nm (rtr, dpa)