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Barroso stärkt Irland den Rücken

11. Januar 2013

Dickes Lob aus Brüssel: EU-Kommissionspräsident Barroso betrachtet Irland als Mutmacher für jene EU-Länder, die eine Staatspleite durch schmerzliche Sparmaßnahmen abwenden müssen.

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Eine irische 50-Cent-Muenze steht für eine Fotoillustration auf einem Tisch (Foto: dapd)
Irland / Euro / MünzeBild: dapd

"Ich weiß, dass die vergangenen Jahre nicht einfach waren, aber sie zahlen sich jetzt aus", sagte der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, bei einem Besuch in Dublin. Nach einem Gespräch mit dem irischen Regierungschef Enda Kenny lobte Barroso die Anstrengungen Irlands in den vergangenen Jahren.

Das Land hatte im November 2010 zur Abwendung einer Schuldenkrise einen Rettungsplan im Umfang von insgesamt 85 Milliarden Euro mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart. Erst nach starken Einschnitten konnte das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hergestellt werden. Am Dienstag gab Irland, das seit Anfang Januar den EU-Ratsvorsitz führt, erstmals seit 2010 wieder Staatsanleihen aus und nahm auf diese Weise auf den Finanzmärkten 2,5 Milliarden Euro ein.

"Hoffnungsbotschaft" aus Dublin

Kenny bekräftigte, sein Land werde zum Jahresende nach Milliardenhilfen durch EU und IWF wieder finanziell auf eigenen Füßen stehen. "Ich glaube, dass Irland eine Hoffnungsbotschaft hinsichtlich dessen, was erreicht werden kann, aussendet", sagte Kenny. Wichtig sei, dass es nun eine faire Einigung über die Rückzahlung von Schuldverschreibungen in Höhe von insgesamt 64 Milliarden Euro gebe.

Viel Lob für Irland

Barroso äußerte sich auch zur aktuellen Lage der Europäischen Union und der Euro-Zone. "Wir sind heute in einer besseren Lage als vor einem Jahr", sagte der Kommissionspräsident. "Die Frage einer drohenden Implosion der Eurozone stellt sich nicht mehr." Die Euro-Staaten hätten gezeigt, dass sie das Nötige für die Stabilität der Eurozone zu tun bereit seien. Die Reparatur des Finanzsektors müsse aber fortgesetzt werden. Barroso fügte hinzu, die Finanzkrise habe keineswegs nur Euro-Länder, sondern auch Staaten wie Großbritannien und Island schwer getroffen.

Bundesregierung gibt Hilfe frei

Die Bundesregierung gab derweil einem Agenturbericht zufolge grünes Licht für die Überweisung weiterer Milliardenhilfen an das schuldengeplagte Irland. Angesichts der Umsetzung der Sparmaßnahmen befürworte die Bundesregierung die Auszahlung der nächsten Kredittranche, schreibt das Bundesfinanzministerium in einem Brief an den Bundestags-Haushaltsausschuss, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Die Tranche hat ein Gesamtvolumen von 2,2 Milliarden Euro und soll noch im Januar überwiesen werden. Irland gilt als Musterschüler bei der Haushaltskonsolidierung.

kle/qu (dpa, afp, rtr)