1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bahn will Stellen streichen

18. Oktober 2015

Die Gütersparte gilt schon länger als Sorgenkind der Deutschen Bahn. Nun zieht Konzernchef Grube die Notbremse, hat aber eine Beruhigungspille für betroffene Mitarbeiter.

https://p.dw.com/p/1Gpxq
Güterbahnhof in Seddin/Brandenburg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

"Wir stellen derzeit das Geschäftsmodell des Schienengüterverkehrs explizit auf den Prüfstand", kündigte Bahnchef Rüdiger Grube mit Blick auf die Gütersparte "DB Schenker Rail" an. Es gehe darum, die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunftsfähigkeit des Konzerns zu sichern. "Es wird auch so sein, dass im Zuge der Umstrukturierung Arbeitsplätze verloren gehen", sagte Grube der Zeitung "Welt am Sonntag". Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht.

Kommt ein "Kahlschlag"?

Nach Informationen aus Arbeitnehmerkreisen erwägt der Konzern, bis zu 5000 Arbeitsplätze zu streichen. Eine Bahn-Sprecherin nannte dies "Gedankenspiele auf Arbeitsebene, die in keiner Weise mit dem Vorstand abgestimmt sind". Gewerkschaften befürchten einen "Kahlschlag".

Grube räumte ein, dass die Schienengütertochter auch in diesem Jahr Verluste machen werde. Nach den Lokführer-Streiks in diesem Jahr seien acht bis zehn Prozent der Kunden nicht zurückgekommen. "DB Schenker Rail" hat dereit rund 31.000 Beschäftigte. Probleme bereiten dem Konzern nach Grubes Darstellung vor allem die Verladestationen, an denen die Bahn Waren abholt oder abliefert. "20 Prozent dieser Güterstellen machen nur ein Prozent des Umsatzes. Insgesamt müssen wir die Qualität und vor allem die Fixkosten intensiver hinterfragen." Auch werde über einen Verkauf von Unternehmensteilen diskutiert.

Rüdiger Grube (Foto: DB AG)
Bild: Pablo Castagnola/Deutsche Bahn AG

Weitervermittlung soll Entlassungen verhindern

Schon klar sei, dass Verladestellen geschlossen werden müssten, sagte der DB-Boss. Betroffene Mitarbeiter sollten aber möglichst an anderer Stelle im Konzern unterkommen. "Wir haben den internen Stellenmarkt, den Jobservice, dort wird man weitervermitelt und weiterqualifiziert, um anschließend eine andere Aufgabe im Unternehmen zu übernehmen."

Die Bahn ist mit insgesamt rund 196.000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Im Ausland hat sie gut 100.000 Mitarbeiter.

wa/kle (dpa, afp, rtr)