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"Böswillige Desinformation"

12. März 2003

– Meldungen über angebliche "befreite Territorien" in Mazedonien dementiert

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Skopje, 12.3.2003, DNEVNIK, UTRINSKI VESNIK

DNEVNIK, 12.3.2003, mazed.

Kämpfer der Albanischen Nationalarmee ANA haben auf dem Hügel des Dorfes Lipkovo (Nordostmazedonien- MD) eine albanische Nationalflagge gehisst, sagen die albanischen Einwohner des Dorfes. Die Flagge sei eine Warnung an die Adresse der Regierung in Skopje, sich schneller mit der Umsetzung der Ohrider Beschlüsse zu befassen, sonst gebe es erneut einen Krieg. Um das Dorf Lipkovo wurden mehrere gepanzerte Kampffahrzeuge positioniert und die Lage sei ruhig, behaupten Polizeiquellen.

Die Lokalorgane dementierten die Informationen über angebliche befreite Territorien seitens der Albanischen Nationalarmee. "Das sind schwerwiegende und böswillige Desinformationen. Ich garantiere, dass es in Lipkovo weder eine ANA noch ein befreites Territorium gibt. Die Behauptungen, die das private Fernsehanstalt "Sitel" in der Öffentlichkeit verbreitete, sind schädlich und können zur Destabilisierung der Sicherheitslage in Mazedonien führen", sagte der Sicherheitsberater des Bezirks Lipkovo und frühere Leiter der Militärpolizei der ONA (Albanische Befreiungsarmee - MD), Abedin Zimberi. Er bestätigte die Existenz der Flagge auf dem Hügel. Wer dafür verantwortlich sei, konnte er nicht sagen.

"Es könnte jeder sein, der Komplikationen verursachen will. Wir möchten gerne den oder die Täter ermitteln und zwingen, die Flagge zu entfernen. Jeder weiss, wo und wann man eine Flagge hisst", so Zimberi weiter.

Er warf dem mazedonischen Premierminister Branko Crvenkovski mangelnde Bereitschaft bei der Umsetzung der unterzeichneten Ohrider Beschlüsse vor und fügte hinzu, dass sein (Crvenkovskis - MD) Bennehmen zur Verschärfung der Lage führen könnte. (...) (fp)

UTRINSKI VESNIK, mazed., 12.3.2003

Die Lage in der Region um Lipkovo, besser gesagt zwischen den Dörfer Lipkovo, Vaksince und Lojane ist ruhig und stabil. Befreite albanische Territorien gibt es nicht. Die TV-Anstalt "Sitel" hat in ihren Hauptprogramm verbreitet, dass die Region Lipkovo zur Freienzone erklärt worden sei und dass die Polizei dort nichts zu suchen habe. Das mazedonische Innenministerium hat die Nachricht schon am selben Abend (10.3.) dementiert. Die Sprecherin des Ministeriums, Mirjana Kontevska, sagte, die Informationen seien aus dem "Hut" gezogen und entsprächen der Wahrheit nicht. In diese Region operieren tatsächlich einige kriminelle Banden und versuchen, die lokale Bevölkerung zu Unruhen anzustiften, zum Glück ohne nennenswerten Erfolg. (...)

"Unsere Einheiten patrouillieren unbehindert in den Dörfer um Lipkovo. Wir haben weder Terroristen noch Mujaheddins gesehen oder irgendwelche konkrete verstärkte Aktivitäten zur Errichtung von befreiten Territorien beobachtet. Die Behauptungen von TV-"Sitel" müssen kategorisch abgelehnt werden", sagte der Leiter der Polizei in Kumanovo, Slobodan Sekirarski. (...) (fp)