1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Außenseiter regiert die Malediven

16. November 2013

Nach eineinhalb Jahren politischer Unruhe haben die Menschen auf den Malediven einen neuen Präsidenten gewählt. Sie entschieden sich überraschend für den 54-jährigen Abdulla Yameen, einen Mann mit guten Beziehungen.

https://p.dw.com/p/1AIus
Abdulla Yameen, der neue Präsident auf den Malediven (Foto: picture-alliance/ZUMA Press)
Bild: picture-alliance/ZUMA Press

Nach mehreren gescheiterten Wahlversuchen im Tropenparadies erreichte Yameen bei der Stichwahl am Samstag laut Medienberichten 51,3 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent, der Menschenrechtsaktivist Mohamed Nasheed, kam auf 48,6 Prozent. Er gestand seine Niederlage bereits ein. Er habe seinem Gegner gratuliert, teilte seine Partei MDP via Twitter mit.

In dem Inselstaat im Indischen Ozean, einem beliebten Touristenziel, waren 239.000 Menschen wahlberechtigt. Für Sonntag setzte das Parlament eine Sondersitzung an, bei der Yameen seinen Amtseid leisten sollte. Seine wichtigste Aufgabe wird es sein, die hohen Schulden des islamischen Staates abzubauen und Investoren zurückzugewinnen.

Demokratische Wahl

Der 54-jährige Yameen ist der Halbbruder von Maumoon Abdul Gayoom, der die Malediven über 30 Jahre mit harter Hand regierte. Erst 2008 gab es die ersten demokratischen Wahlen, die Nasheed, ein ehemaliger politischer Häftling, für sich entschied. Anfang 2012 trat er unter dem Druck von Demonstrationen und einer Meuterei der Streitkräfte zurück. Sein Nachfolger wurde Mohammed Waheed.

Die Abstimmung verlief laut Wahlkommission ohne größere Zwischenfälle. Es habe nur ein paar Klagen über Versuche der Wählerbestechung gegeben. Auch die Antikorruptionsorganisation Transparency Maldives lobte den Urnengang als "glaubhaft, transparent und äußerst gut organisiert".

Dem Urnengang vorausgegangen waren zahlreiche Wahlversuche, die vom Verfassungsgericht des Landes in den vergangenen zwei Monaten für ungültig erklärt, abgesagt oder verschoben worden waren. Der Druck der internationalen Gemeinschaft, endlich einen Präsidenten zu finden, war riesig. Die EU warnte vor einem Abdriften in eine autokratische Herrschaft und kündigte "angemessene Maßnahmen" an, sollten die Wahlen nicht stattfinden.

gmf/wl (afp, dpa, rtr)