Noch bevor die Corona-Pandemie den globalen Flugverkehr weitgehend lahmlegte, hatte sich in Deutschland der Begriff "Flugscham" verbreitet - zumindest unter Menschen, die von sich behaupten, die Umwelt liege ihnen besonders am Herzen liegt. Der Begriff bezeichnet die Scham darüber, mit dem Flugzeug ein Verkehrsmittel zu nutzen, dass wegen seiner CO2-Emissionen als besonders umweltschädlich gilt.
Autoscham hat sich noch nicht durchgesetzt, aber dass Autos mit Verbrennermotoren Auslaufmodelle sind, gilt als ausgemacht. Die Zukunft gehört den Elektroautos und - auch das ist weitgehend Konsens - der Bahn.
Doch stimmen die Vorwürfe der Umweltschädlichkeit so überhaupt? Unser heutiger Interviewgast Klaus Radermacher hat da jedenfalls seine Zweifel. Der Informatiker und Unternehmensberater aus Bad Honnef hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mobilität an der Schweizer Universität St. Gallen eine Studie vorgelegt, in der er den ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Verkehrssysteme - wie er sagt - ganzheitlich bilanziert. Das heißt für ihn, nicht nur die Umweltbilanz eines Autos zu berücksichtigen, sondern auch die der Straßen, auf denen es fährt. Oder, bei Zügen, die der Bahntrassen, Tunnel und Bahnhöfe.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Nikodemus Braun