Aus Liverpool in die Welt: John Lennon und die Beatles
John Lennon war nicht nur als Musiker umtriebig: Auf einer griechischen Insel plante er eine Hippie-Kommune, in New York wurde er zum Hausmann.
Viel Buddy Holly, wenig Schule
John Lennon kam am 9. Oktober 1940 in Liverpool zur Welt. Bereits als Kind (hier mit seiner Mutter Julia) interessierte sich John mehr für diverse Musikinstrumente als für die Schule; Buddy Holly und Elvis Presley waren seine Vorbilder. 1956 gründete er The Blackjacks, taufte sie in The Quarrymen um und rekrutierte Paul McCartney und George Harrison. 1960 wurden daraus - The Beatles.
The Beatles
Der Aufstieg der Band war beispiellos. Auf Konzerten weltweit ging die Musik häufig im Kreischen der weiblichen Fans unter. Lennon und McCartney waren die maßgeblichen Songschreiber der Band und fochten schon früh ihre Kämpfe aus, um eigene Ideen und Einflüsse durchzusetzen. Auf dem zweiten Album der Band, "With the Beatles", durfte 1963 auch George Harrison eine Komposition beitragen.
Reif für die Insel
1967, zur Hochphase ihres Acid- und Marihuana-Konsums, kehrte die Band von einem Griechenland-Trip zurück. John hatte seine Bandkollegen überredet, dort eine Insel zu kaufen, um eine Hippie-Kommune zu errichten. Sie seien immer gut darin gewesen, mit großen Ideen auf Reisen zu gehen, sagte Drummer Ringo Starr später. Herausgekommen sei dabei wenig. Auch die Kommune blieb ein Traum.
All You Need Is Love
Im selben Jahr erhielten die Beatles einen Auftrag der BBC, für die weltweit ausgestrahlte Live-Sendung "Our World" ein Lied zu komponieren. Bald stand die Band mit einem dreizehnköpfigen Orchester und den Freunden Mick Jagger, Eric Clapton und Marianne Faithfull in den Abbey Road Studios und spielte "All You Need Is Love" ein. Viele sahen die Band auf dem Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens.
Risse bei den Beatles
1966 hatte Lennon die japanische Avantgarde-Künstlerin Yoko Ono kennengelernt. 1968 erschien ihr gemeinsames Klangcollagen-Album "Two Virgins". Lennon spielte Konzerte ohne die Beatles, 1969 folgten ein weiteres Album mit Ono und die Hochzeit. Das Paar gründete die Plastic Ono Band, während die Risse bei den Beatles immer tiefer wurden. Deren letztes Album "Abbey Road" kritisierte Lennon später.
Künstlerische Freiheit
Das Bild zeigt Lennon 1971, ein Jahr nach der Trennung der Beatles. McCartney hatte die Auflösung der Band verkündet und war damit Lennon zuvor gekommen, der seine Kollegen über seinen Entschluss informiert hatte. Obwohl er die Fehde mit Lennon als "ziemlich verletzend" bezeichnete, bestritt McCartney, dass sich die Bandmitglieder jemals gehasst hätten. Lennon feierte Erfolge mit "Instant Karma".
New York
Nach dem Ende der Beatles waren Lennon und Yoko Ono 1971 nach New York gezogen. Mitte der 1970er zog sich John ins Private zurück und kümmerte sich als Hausmann um seinen zweiten Sohn. Hier sind sie im August 1980 auf dem Weg ins Hit Factory Recording Studio, um "Double Fantasy" aufzunehmen, das erste Lennon-Album nach fünf Jahren und zugleich sein letztes.
Das letzte Album
Das Album erschien am 17. November 1980, auf dem Cover küssen sich Lennon und Ono zärtlich. Nachdem Lennon drei Wochen später vor seinem Wohnhaus von einem Attentäter erschossen wurde, kletterte "Double Fantasy" auf Platz eins der Charts, ebenso die Single "Starting Over" und frühere Lennon-Songs wie "Imagine" aus dem Jahr 1971.