1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Aus für Computer-Pionier Atari

Henrik Böhme21. Januar 2013

Der Computerspiele-Pionier Atari hat nach langer Krise einen Insolvenzantrag in den USA eingereicht. Das soll einen Neuanfang ohne die französische Mutter ermöglichen. Erfolg sollen mobile Spiele bringen.

https://p.dw.com/p/17OOM
ARCHIV - Auf Europas größter Computerspielemesse, der Games Convention in Leipzig, spielen am 23.08.2007 Besucher am Stand von ATARI. Atari hat die Anfänge der Computerspiele-Industrie geprägt. Jetzt reichte das Unternehmen nach langer Krise einen Insolvenzantrag in den USA ein. Das soll einen Neuanfang ohne den französischen Mutterkonzern und den bisherigen Hauptinvestor ermöglichen. Foto: Jan Woitas/dpa
Atari PleiteBild: picture-alliance/dpa

Der Computerspiele-Legende Atari hat einen Insolvenzantrag für sein Geschäft in den USA gestellt. Das 30 Jahre alte Unternehmen, dass mit Spielen wie "Pong" oder "Asteroids" einst an den Anfängen der Computerspiele-Industrie stand, will sich unter Schutz vor seinen Gläubigern sanieren.

Atari, gegründet 1972, fing mit Spieleautomaten an und war später ein Pionier im Spielekonsolen-Markt und auch bei Heimcomputern. Die Apple-Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak arbeiteten 1975 kurze Zeit bei Atari, kurz bevor sie sich selbstständig machten. In den folgenden Jahren konnte Atari jedoch sowohl bei Spielekonsolen als auch bei Computern nicht mit erfolgreicheren Konkurrenten mithalten. Seit den 1980er Jahren gab es eine Serie von Aufspaltungen und Eigentümerwechseln, häufig begleitet von finanziellen Problemen

Viele Rettungsversuche, kaum Erfolg

Nach vielen Turbulenzen in den 90er Jahren und mehreren Besitzerwechseln wurde Atari schließlich im Jahr 2000 an Infogrames verkauft - dem französischen Vorgänger der Atari SA, der einst zu den Weltbranchenführern gehörte. Doch auch die Franzosen kamen nicht aus den Schwierigkeiten heraus: Seit 2001 schreiben sie immer wieder rote Zahlen, wofür das französische Unternehmen maßgeblich die US-Filialen verantwortlich macht.

Das Ziel sei, das US-Geschäft von der französischen Mutterfirma abzutrennen und mit dem Geld neuer Investoren eigenständig fortzuführen, berichteten die "Los Angeles Times" und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Die Zukunft von Atari solle danach unter anderem in mobilen Spielen liegen. Es seien bereits gut fünf Millionen Dollar für die Fortführung des Geschäfts gesichert worden, hieß es.

hb / dk (afpp, dpa, rtr)