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Deutsch lernen

Auf Schatzsuche

Boßerhoff, Katharina16. November 2011

Der Mensch sucht ein Leben lang. Er versucht, untersucht, besucht, durchsucht. Wir sind ständig auf der Suche. Aber eigentlich ist die Suche ja nur das lästige Übel auf dem Weg zum Finden, oder nicht?

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Piraten besegeln auf riesigen Schiffen die Weltmeere, tragen Schlachten aus und kapern andere Schiffe auf der Suche nach einem Schatz. So ähnlich verhält sich das auch bei uns normalen Menschen, wenn wir unseren Schatz suchen. Die Rede ist hier natürlich nicht von Goldmünzen und Edelsteinen, sondern von der Liebe.

Von Metalldetektoren und Spürnasen

Man hört natürlich von Ausnahmen, die beim ersten Versuch einen Treffer landen und von da an die Suche an den Nagel hängen können. Aber nun mal Butter bei die Fische! Die meisten Menschen brauchen doch den ein oder anderen Versuch, bis sich der Erfolg einstellt. Manch einer hätte vermutlich nach dem zigsten Versuch auch gerne ein Suchgerät zur Hand, um Blech und Gold besser auseinanderhalten zu können. Noch besser wäre aber sicherlich ein Suchhund für die Liebe, der sich auf Spurensuche begibt und den richtigen Anwärter aufspürt.

Das Wort suchen hat ohnehin viel mehr mit dem Hund zu tun als man denken mag. Denn ursprünglich ging das Verb suchen von dem Wittern und Aufspüren von Fährten des Hundes aus. Es hat also etwas mit Bewegung und Aktivität zu tun. Diese Wortherkunft sollte man sich vielleicht öfter mal vor Augen führen, getreu dem Bibelspruch "Wer suchet, der findet". Nicht aufgeben ist also die Devise. Immer weitersuchen und aktiv bleiben. Wer darauf wartet, gesucht und gefunden zu werden, der kann vielleicht lange warten.


Partnersuche leicht gemacht?

"Suche netten Partner, mit dem ich die schönen Stunden des Lebens zu zweit verbringen kann." Hierbei handelt es sich eindeutig nicht um eine polizeiliche Suchmeldung, denn einen derartigen Text findet man in jeder Zeitung oder Online-Single-Börse. Suchmaschinen im Internet sind bei der Suche nach dem Traumpartner behilflich. Kein Wunder, denn die meisten Menschen sind auf Partnersuche und die Medien bieten da eine willkommene Abwechslung zum "Lonely Hearts Club" im Tanzlokal.

Man kann sich erstmal beschnuppern und schauen, ob man die gleichen Interessen und Vorlieben hat, bevor man sich im echten Leben trifft. Die fieberhafte, lange Suche nach der wahren Liebe kann sehr mühselig sein. Und auch wenn es einem irgendwann vorkommt wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, so sollte man nicht aufgeben. Man kann es immer noch einmal versuchen! Es soll Menschen gegeben haben, die wirklich irgendwann die Stecknadel im Heuhaufen gefunden haben.


Der Weg ist das Ziel

War die Suche erfolgreich - denn sprichwörtlich findet jeder Topf seinen Deckel - heißt es oft: "Ach, die zwei haben sich gesucht und gefunden." Die beiden passen so gut zueinander, sie harmonieren.

Es kann aber auch eine Kehrseite der Suche geben: Nach den ersten Annäherungsversuchen und dem gegenseitigen Kennenlernen folgt der Alltag. Hat man sich nämlich erst gefunden, ist für manche, die gesucht und gefunden haben, alles plötzlich gar nicht mehr so spannend. Man sollte also die Zeit des Suchens genießen, solange man nur nicht beginnt, sein alleiniges Glück im Suchen zu suchen.


Liebe deinen nächsten wie dich selbst

Falls sich die Suche nach der Liebe etwas langwieriger gestaltet, lässt sich die Zeit aber auch schön mit der Sinnsuche oder der Suche nach sich selbst herumkriegen. Denn die meisten Menschen brauchen wohl ein ganzes Leben um heraus zu finden, wer sie sind und was ihre Bestimmung ist.

Man begibt sich auf Wohnungssuche oder auf Jobsuche, um in seinem Leben etwas zu verändern. Man versucht neue Sachen, besucht fremde Orte und untersucht sein Innerstes. Und vielleicht ist dann auch die Suche nach sich selbst der Schlüssel zum Erfolg, denn wie sagt man so schön: Nur wer sich selbst liebt, kann auch geliebt werden.


So nah und doch so fern

Sucht - mit einem kurzen "u" - und Suche: diese beiden Wörter, die auf den ersten Blick miteinander verwandt zu sein scheinen, haben sprachlich aber doch gar nichts miteinander zu tun. Eigentlich komisch, denn gerade in der Liebe gehen sie miteinander einher. Ihre Verwandtheit ist ein Trugschluss, denn die Sucht geht der Wortherkunft nach auf Krankheit oder Seuche zurück. Am besten also, man hält die Sucht aus der Suche heraus. Das sagt schon das deutsche Sprichwort: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.



Fragen zum Text

Sucht man sprichwörtlich eine Nadel im Heuhaufen, dann …

1. versucht man, etwas Verlorenes wieder zu finden.

2. wird etwas gesucht, was schwer zu finden ist.

3. setzt man Metalldetektoren ein, um eine Nadel zu finden.

Ein Wort in einer Wortreihe ist falsch:

1. durchsuchen, versuchen, absuchen.

2. untersuchen, ersuchen, aufsuchen.

3. zwischensuchen, besuchen, suchen.

Das Sprichwort "Eifersucht ist eine Leidenschaft…" bedeutet: …

1. Wer eifersüchtig ist, findet schneller einen Partner.

2. Man sollte Eifersucht bei einer Suche aus dem Spiel lassen.

3. Eifersucht und Leidenschaft sind wichtig bei der Partnersuche.

Arbeitsauftrag

Gelegenheiten, einen Partner kennenzulernen, gibt es viele: am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, bei einem Familienfest… Schreiben Sie eine Geschichte, wie Sie Ihre/n erste/n Partner/in kennengelernt haben. Versuchen Sie dabei, so viele verschiedene "Suchwörter" wie möglich zu verwenden.

Autorin: Katharina Boßerhoff

Redaktion: Beatrice Warken