1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Auch "Sea-Watch 4" hilft Banksy-Schiff

30. August 2020

Nach der italienischen Küstenwache hat auch das Rettungsschiff "Sea-Watch 4" Migranten von der in Seenot geratenen "Louise Michel" aufgenommen. Rund 150 Menschen wechselten das Schiff.

https://p.dw.com/p/3hkn4
Gerettete an Bord der "Sea Watch 4"
Gerettete an Bord der "Sea-Watch 4"Bild: Getty Images/AFP/T. Lohnes

Auf der "Sea-Watch 4" befänden sich mit den Neuankömmlingen nun rund 350 Personen, "die so schnell wie möglich in einem sicheren Hafen an Land gelassen werden müssen", teilte die private deutsche Seenotrettungsorganisation Sea-Watch mit.

Auf Twitter bestätigte die "Sea-Watch 4" die Aktion:

Die italienische Küstenwache hatte zuvor bereits 49 besonders geschwächte Flüchtlinge - 32 Frauen, 13 Kinder und 4 Männer - an Bord eines ihrer Schiffe geholt. Die Besatzung des unter deutscher Flagge fahrenden privaten Rettungsschiffs "Louise Michel" hatte am Freitagabend um Hilfe gebeten. Das Boot, das sich südöstlich der italienischen Insel Lampedusa befand, konnte sich wegen Überladung nicht mehr sicher fortbewegen.

Die zehnköpfige Mannschaft kümmerte sich auf dem rund 30 Meter langen Schiff nach eigenen Angaben zeitweise um 219 Migranten, die bei mehreren Rettungsaktionen aufgenommen wurden. Die "Louise Michel" wird vom Streetart-Künstler Banksy unterstützt, der für seine Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik bekannt ist. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einen herzförmigen Rettungsring zeigt.

Banksy-Rettungsboot für Migranten "Louise Michel" 
Das Banksy-Graffiti auf der "Louise Michel"Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Palacios

Unterdessen forderten internationale Organisationen ein Einlenken der Behörden. Den Migranten auf der "Louise Michel" und der "Sea-Watch 4" müsse es gestattet werden, sofort an Land zu gehen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. "Das Fehlen einer Übereinkunft über einen regionalen Ausschiffungsmechanismus, der seit langem von UNHCR und IOM gefordert wird, ist keine Entschuldigung dafür, gefährdeten Menschen einen sicheren Hafen und die benötigte Hilfe zu verweigern, wie es das Völkerrecht vorschreibt", teilten die beiden UN-Organisationen mit.

Die "Sea-Watch 4" (mit 202 Migranten an Bord, bevor sie die Menschen von der "Louise Michel" aufgenommen hat) und auch das dänische Frachtschiff "Maersk Etienne" (mit 27 Flüchtlingen an Bord) warteten in den vergangenen Tagen in der Nähe von Malta auf eine Erlaubnis zur Hafeneinfahrt.

qu/wa (dpa, afp)