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Armut und Korruption in Rumänien

8. Januar 2002

– Präsident Iliescu bezeichnet sie als die zwei großen Probleme, die sein Land in den Griff bekommen muss

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Bukarest, 8.1.2002, 512 GMT, RADIO RUMÄNIEN, rumän.

Bei einer Begegnung mit Mitarbeitern des Präsidialamtes aus Anlass seines Namenstages sprach der rumänische Präsident Ion Iliescu am Montag (7.1.) in Bukarest über die wichtigsten Probleme, mit denen sich sein Land im Jahre 2002 wird beschäftigen müssen.

Ion Iliescu: "Wie ich schon sagte, steht Rumänien heute vor zwei großen Problemen. Eines ist die Armut, vor allem die große Armut, unter der ein Großteil unserer Bürger leidet. Das zweite ist die Korruption. Diesen beiden ausufernden Erscheinungen begegnen wir überall in unserm Leben. Wir müssen sie solidarisch bekämpfen. Die zuständigen Institutionen müssen ihre Pflicht tun, diejenigen, die vom Staat dazu berufen sind, die Zivilgesellschaft. Nur so können wir diese Erscheinungen in unserem Leben radikal, entscheidend begrenzen. Dies soll das Signal sein für die Schlacht für die politische, moralische, wirtschaftliche, soziale Gesundung der rumänischen Gesellschaft einerseits. Andererseits müssen wir damit beginnen, einen Wohlstand zu skizzieren, den sich jeder Bürger dieses Landes wünscht."

In einem Gespräch mit Journalisten im Cotroceni-Palast (Bukarest, Präsidentensitz – MD) betonte Präsident Iliescu, dass die Korruption nicht einmal in hoch entwickelten Ländern vollständig beseitigt werden konnte. Iliescu sagte, dass die Korruption keineswegs durch die Schaffung eines totalitären Staates bekämpft werden kann.

Ion Iliescu: "Nicht durch die Abschaffung der Demokratie wird die Korruption beseitigt, sondern durch die Festigung der Demokratie. Doch die Demokratie wird nicht nur durch die repräsentativen Strukturen gefestigt, sondern ebenso durch die Entwicklung dessen, was man ‚partizipative Demokratie" nennt. Das ist noch ein großer Schritt, den wir da tun müssen. Wir brauchen also mehr Transparenz, mehr Einbindung des Bürgers und eine Weiterentwicklung der Macht der Gemeinschaften, einschließlich der örtlichen Gemeinschaften, damit wir uns gegen alle negativen Erscheinungen einschließlich der Korruption selbst wehren können." (...) (me)