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Argentinien plant Ölkonzern-Enteignung

Christian Walz17. April 2012

Bisher wird das größte Öl-Unternehmen Argentiniens vom spanischen Repsol-Konzern kontrolliert. Damit soll bald Schluss sein, wenn sich die Staatspräsidentin durchsetzt. Spanien ist entsetzt.

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Fahnen von Argentinien und YPF vor der Zentrale des Unternehmens in Buenos Aires (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner will die staatliche Kontrolle über die Energie-Reserven des südamerikanischen Landes ausweiten und dafür die Repsol-Tochter YPF verstaatlichen. Mit einem von ihr in den Kongress eingebrachten Gesetz solle Argentinien die nationale Hoheit über die Öl- und Gasvorkommen des Landes zurückgewinnen, sagte Fernández in einer Ansprache. Die zwangsenteigneten Unternehmensanteile würden - so die Präsidentin weiter - zwischen der Zentralregierung in Buenos Aires und den Provinzregierungen aufgeteilt.

"Internationaler Außenseiter"

#video#Bisher gehören Repsol 57 Prozent von YPF. Fernández' Gesetzesvorlage sieht die Verstaatlichung von insgesamt 51 Prozent der YPF-Aktien vor. Die Enteignung betrifft etwa 25,5 Prozent, die sich in Händen der argentinischen Unternehmerfamilie Eskenazi befinden, und weitere 25 Prozent von Repsol. Der spanische Erdöl-Konzern würde so die Kontrolle über YPF verlieren. Die Regierung in Buenos Aires hatte YPF seit geraumer Zeit gedrängt, die Produktion von Öl und Erdgas auszuweiten, um Argentinien teure Importe zu ersparen.

Spanien warnte die argentinische Führung vor einer Verstaatlichung und drohte, man werde mit "mächtigen Maßnahmen" antworten. Argentinien riskiere damit, ein "internationaler Außenseiter" zu werden, hieß es aus Madrid. Spanien ist noch vor den USA der größte Investor in Argentinien.

wa/sc (dapd, afp, dpa, rtr)