Architekt der Louvre-Pyramide ist tot
17. Mai 2019Mit westlicher Kultur kam der 1917 im südchinesischen Guangzhou geborene I.M. Pei schon früh in Berührung. Bereits mit 17 Jahren zog es ihn in die USA. Dort schrieb er sich 1935 an der University of Pennsylvania ein, ehe er am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und 1946 in Harvard Abschlüsse in Architektur machte. An der Harvard Graduate School of Design gehörten die Bauhaus-Meister Marcel Breuer und Walter Gropius zu seinen Dozenten.
Nichts falsch gemacht...
Peis Umgang mit simplen geometrischen Formen und das Spiel mit dem Licht prägten seine Arbeit über Jahrzehnte. Untrennbar ist sein Name mit der Glaspyramide am Louvre in Paris verbunden, die 1989 fertiggestellt wurde. "Wenn es eine Sache gibt, von der ich weiß, dass ich nichts falsch gemacht habe, dann ist es der Louvre", sagte Pei einst.
In Deutschland kreierte Pei einen 2003 eröffneten Anbau für das Deutsche Historische Museum in Berlin mit einem spiralförmigen Treppenhaus aus Glas und Stahl. Bundeskanzler Helmut Kohl hatte seinerzeit den Auftrag per Direktmandat an Pei vergeben, da sich dieser schon lange nicht mehr an Ausschreibungen beteiligte.
In den USA schuf er unter anderem städtische Projekte wie das Mile High Center in Denver, Colorado (1955) und den neu gestalteten Hyde Park in Chicago (1959). Zu den Werken des Architekten gehören ferner der Ostflügel der "National Gallery of Art" in Washington (1978), die Bibliothek für den ermordeten Präsidenten John F. Kennedy in Boston (1979) und der Turm der Bank of China in Hongkong (1989).
Pei persönlich soll ein Bau am meisten bedeutet haben: das Miho Museum in der Nähe von Kyoto in Japan (1997). Die spektakuläre Anlage mit Tunnel-Eingang und hohen Glasdächern hat er mitten in die japanische Hügellandschaft gesetzt.
1983 wurde ihm der begehrte Pritzker-Preis verliehen, der als Ritterschlag der Architektur gilt. Nun starb I.M. Pei im Alter von 102 Jahren, wie das Architekturbüro seiner Söhne in New York mitteilte.
se/ml (nyt, afp, dpa, rtr)