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Antiterror-Razzien mit Festnahmen

4. August 2004

Die britische Polizei hat 13 Terrorverdächtige festgenommen. Eine unmittelbare Bedrohung hat laut Innenministerium nicht bestanden. Pakistanische Behörden haben zwei weitere mutmaßliche El-Kaida-Mitglieder verhaftet.

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Britischer Polizist in LondonBild: AP

Bei groß angelegten Antiterror-Razzien in mehreren Städten Großbritanniens hat die Polizei seit Dienstag (3.8.2004) 13 Verdächtige festgenommen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurden die Männer asiatischer Herkunft nach London gebracht und am Mittwoch von Spezialisten verhört. Die Festnahmen in London und Umgebung sowie in Mittelengland seien im Rahmen einer Operation gegen "mutmaßlichen internationalen Terrorismus" erfolgt, hieß es. Den Verdächtigen im Alter von 20 bis etwa 40 Jahren werde die "Vorbereitung terroristischer Taten oder die Anstiftung dazu" vorgeworfen.

562 Festgenommene und 14 Verurteilte

Das britische Innenministerium betonte, mit dem umfassenden Einsatz sei keine "unmittelbare Bedrohung" aufgedeckt worden, jedoch "halten wir eine erhöhte Alarmbereitschaft im Vereinigten Königreich aufrecht". Nach aktuellen Zahlen des Ministeriums wurden seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA auf Grundlage von Antiterror-Gesetzen in Großbritannien bis zum Mai 2004 562 Personen festgenommen. Von diesen wurden jedoch lediglich 14 verurteilt, zumeist wegen Kreditkartenbetrugs - eine Quelle zur Finanzierung des Terrorismus - und wegen illegalen Aufenthalts.

Am Sonntag hatte das britische Innenministerium vor einer ernsten terroristischen Bedrohung gewarnt, nachdem die US-Behörden vor der Gefahr von Anschlägen auf Finanzplätze in Washington und New York gewarnt hatten. US-Heimatschutzminister Tom Ridge hatte am Sonntag (1.8.) die zweithöchste Alarmstufe für Finanzinstitute in New York, Washington und Newark ausgerufen.

"Erhöhte Alarmbereitschaft" in Großbritannien

Der britische Premierminister Tony Blair war in den vergangenen Tagen verstärkt unter Druck geraten, nach den Terrorwarnungen in den Vereinigten Staaten die Gefahr terroristischer Anschläge im Königreich zu präzisieren. Die Warnungen in den USA erfolgten aufgrund beschlagnahmter Datenträger und Dokumente nach der Festnahme eines mutmaßlichen El-Kaida-Mitglieds in Pakistan. Bislang wurde die Sicherheit in Großbritannien jedoch nicht erhöht. Der Status "erhöhter Alarmbereitschaft" bleibt laut Innenministerium bis auf weiteres bestehen.

Ende Juli 2004 war in Pakistan Ahmed Khalfan Ghailani nach einer Schießerei mit Sicherheitskräften festgenommen worden. Der Tansanier stand auf der Liste der von den USA meistgesuchten Terroristen. Er gilt als einer der Drahtzieher der Attentate auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia im Jahr 1998. Am Dienstag (3.8.) sind in dem Land zwei weitere angeblich hochrangige Mitglieder des Netzwerks El Kaida gefangen genommen worden. Der pakistanische Innenminister Faisal Saleh Hayat sagte in Islamabad, es handle sich erneut um Afrikaner, machte aber sonst keine weiteren Angaben. Die Festnahme sei auf Grund der Informationen von Ahmed Khalfan Ghailani erfolgt. (kap)