Antifaschisten protestieren gegen Denkmal für einen Ustascha-Führer

Zagreb, 9.8.2004, HINA, kroat.

Der Bund der antifaschistischen Veteranen und der Antifaschisten der Republik Kroatien [SABH] protestiert aufs Schärfste gegen die Absicht, ein Denkmal für einen der Ustascha-Führer, Mile Budak, neben der Kirche in Sveti Rok (dt.: Hl. Rochus) (Budaks Geburtsort – MD) zu errichten. Darüber berichteten dieser Tage einige Medien. Begründet wurde die Absicht, Mile Budak ein Denkmal (oder eine Gedenktafel) zu errichten, damit, dass er Schriftsteller war, über dessen Qualität Literaturkritiker zu urteilen hätten. Dies sei ein sehr dürftiges Argument, heißt es in der heutigen Mitteilung des SABH, in der Budak mit Goebbels verglichen wird.

"Mile Budak gehörte in der Ustascha-Bewegung zu den Hass-Ideologen und war Initiator der Rassengesetze. Als [Ante] Pavelic und die Ustascha im April 1941 an die Macht gelangten, wurden nach diesen Gesetzen Juden, Serben sowie Roma vernichtet, aber auch Kroaten und andere, die den Hass und die Verbrechen nicht akzeptierten", heißt es in der Mitteilung. Der SABH protestiert gegen die Errichtung eines Denkmals für Budak und unterstreicht, "kroatische Extremisten möchten ein Denkmal zu ihrer eigenen Schande und zur Schande des kroatischen Volkes errichten", ferner sei bereits "eine Schandtat begangen worden, als für den Kriegsverbrecher Juri Francetic (Kommandeur der Schwarzen Legion in Slunj während des Zweiten Weltkrieges – MD) ein Denkmal errichtet wurde, das bis heute nicht entfernt ist".

Der SABH erwartet von der katholischen Kirchenführung, dass sie sich von dem Vorhaben abgrenzt, und von der Regierung, dass sie endlich beschließt, die Verherrlichung von Kriegsverbrechen der Ustascha und der Faschisten zu verbieten.

Pressemeldungen zufolge beabsichtigt der Verband der Kroaten in Kanada, Australien und weiteren Ländern unter dem Vorsitz von Josip Vidakovic das Denkmal für Mile Budak zu errichten. (md)