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Politik

Anschlag auf Sicherheitskräfte in Nordafghanistan

1. Januar 2019

Taliban-Kämpfer haben nach Behördenangaben mindestens zwei Kontrollposten in der Provinz Sar-i Pul angegriffen. Anschließend hätten sie die von der Regierung geschickten Nachschubkräfte aus dem Hinterhalt überfallen.

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Afghanischer Polizist - Archivbild
Weiterhin angespannte Sicherheitslage in Afghanistan (Archivbild)Bild: Reuters/O. Sobhani

Unter den Toten sollen sich ein hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter, ein lokaler Polizeikommandeur sowie ein Militärkommandeur befinden. Weitere mindestens 25 Sicherheitskräfte seien verwundet worden.

Die radikalislamischen Taliban greifen immer wieder Kontrollposten und Stützpunkte der Polizei und Armee an. Militärkreisen zufolge sterben täglich etwa 35 Polizisten und Soldaten bei Gefechten und Anschlägen. Die Regierungskräfte, die monatelang in der Defensive waren, versuchen nun, wieder die Oberhand zu gewinnen. Seit mehreren Wochen greifen sie mit Unterstützung von US-Kräften gezielt lokale Taliban-Kommandeure an.

Die Taliban sehen in der anhaltenden Präsenz von ausländischen Truppen in Afghanistan ein Hindernis für einen Frieden. Immer wieder kommt es zu heftigen Gefechten mit Toten auf beiden Seiten. Insidern zufolge haben die Taliban im Dezember mit US-Vertretern über einen Waffenstillstand und einen Abzug der ausländischen Truppen verhandelt.

Friedensgespräche mit Taliban-Vertretern in Teheran

Abgesandte der Taliban haben nach iranischen Angaben mit Vertretern der Regierung in Teheran über Grundzüge von Friedensverhandlungen für Afghanistan gesprochen. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani habe von den Gesprächen gewusst, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Ziel sei es gewesen, die Parameter für Verhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung abzustecken.

Trotz der weiter prekären Sicherheitslage in Afghanistan sollen Mitte nächster Woche erneut abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland nach Kabul abgeschoben werden. Seit Dezember 2016 wurden bisher insgesamt 439 Männer in 19 Sammelabschiebungen nach Afghanistan zurückgebracht.

hf/uh (rtr, dpa)