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Terrorismus

Anschlag auf libysches Außenministerium

25. Dezember 2018

Bewaffnete Angreifer haben das libysche Außenministerium in Tripolis gestürmt. Medien berichten von mehreren Toten und Verletzten. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte die Tat für sich.

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Anschlag auf libysches Außenministerium
Bild: Reuters/H. Amara

Bei dem Anschlag wurden nach bisherigen Ermittlungen mindestens drei Menschen getötet. Mindestens 21 weitere wurden nach Behördenangaben verletzt. Die libysche Regierung geht von einem Terroranschlag aus. 

Augenzeugen berichteten von Schüssen und mindestens einer Explosion. Anschließend hätten "drei oder vier Angreifer" das Ministerium gestürmt. Dabei sprengte sich den Angaben zufolge ein Selbstmordattentäter in dem Gebäude in die Luft, es habe Schusswechsel gegeben. Ein Attentäter wurde vor dem Gebäude von Sicherheitskräften erschossen, bevor er seinen Sprengsatz zünden konnte.Über dem Gebäude stieg Rauch auf. Krankenwagen, Rettungssanitäter und Sicherheitskräfte versammelten sich vor dem Ministerium.

Ranghoher Diplomat offenbar unter den Opfern

Ein Todesopfer soll Sicherheitskreisen zufolge ein ranghoher Diplomat sein. Dieser leitete demnach eine Abteilung im Außenministerium.

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den tödlichen Anschlag für sich reklamiert. Das meldete das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Institut Site. Zuvor hatte bereits ein Vertreter der libyschen Sicherheitskräfte die IS-Miliz für den Anschlag verantwortlich gemacht.

Seit dem Sturz des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Die international anerkannte Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Ihre Autorität wird von einer Gegenregierung in Frage gestellt, die im Osten des Landes herrscht. Rivalisierende Milizen, Stämme und Dschihadisten kämpfen um die Kontrolle von Gebieten und die großen Ölvorkommen.

hf/sti (rtr, afp, dpa)