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Anschläge erschüttern Boston

15. April 2013

In den USA sind mindestens zwei Menschen bei der Explosion zweier Bomben am Rande des Boston Marathons getötet worden. Mehr als 100 Menschen wurden nach jüngsten Medienberichten verletzt. Meldungen über eine dritte Bombenexplosion in der JFK-Bibliothek haben sich bislang nicht bestätigt.

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Die Polizei sprach offiziell von 23 Verletzten, der Zeitung "Boston Globe" zufolge wurden mehr als 100 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Bei sechs Verletzten soll der Zustand kritisch sein, wie der Nachrichtensender CNN berichtete.

Aus Sicherheitskreisen verlautete, Ursache für den Zwischenfall seien eine oder zwei Bomben gewesen. Meldungen über eine dritte Explosion in der John-F.-Kennedy-Bibliothek in einem anderen Stadtteil wurden nicht bestätigt. Eine Sprecherin der Bücherei, die Dokumente und Bücher aus der Amtszeit des Präsidenten John F. Kennedy beherbergt, erklärte, es gebe ein Feuer, es sei aber niemand verletzt worden.

Flugverbot über Boston

Die Aufsichtsbehörden verhängten ein Flugverbot über Boston. US-Präsident Barack Obama wurde umgehend über die Vorgänge in der Stadt informiert.

"Es klang wie ein Überschallknall", sagte eine Teilnehmerin des Marathons. "Ich zittere immer noch." Die Explosionen ereigneten sich, als Läufer gerade die Ziellinie überquerten. Auf Fernsehbildern waren Verletzte und Blutflecken am Boden zu sehen. Mehrere Läufer wurden offenbar durch die Wucht der Explosion zu Boden gerissen. Die Spitzenläufer hatten zum Zeitpunkt der Explosionen längst die Ziellinie überquert. Als die Sprengsätze hochgingen, kamen aber immer noch Sportler im Ziel an. Agenturberichten zufolge waren auch zahlreiche deutsche Teilnehmer bei dem traditionsreichen Lauf am Start.

Deutsche Läuferin Mockenhaupt geschockt

Eine von ihnen war die deutsche Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt. Drei Stunden nachdem Mockenhaupt als Zehnte die Ziellinie des Boston Marathons überquert hatte, explodierten am Streckenrand die Sprengsätze. "Ich bin nach dem Rennen in mein Hotelzimmer unter die Dusche gegangen. Als ich wieder zurück in die Hotellobby kam, war plötzlich alles anders", sagte Mockenhaupt der WAZ. Sie habe "sehr viele Verletzte, Polizei und Helfer" gesehen, das Hotel durfte vorerst niemand verlassen.

Der Lauf ist einer der wichtigsten Marathon-Veranstaltungen weltweit mit rund 20.000 Teilnehmern. Die Behörden in New York und Washington kündigten als Reaktion auf die Ereignisse in Boston an, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.

ml/wa (rtr, dpa, afp)