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Anklage wegen millionenfachen Datenklaus

18. August 2009

Im bislang größten Fall von Datendiebstahl in den USA ist Anklage gegen einen 28-jährigen Hacker erhoben worden. Der Mann muss sich wegen des Diebstahls von mehr als 130 Millionen Kreditkarten-Nummern verantworten.

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verschiedene Schilder von Kreditkartenfirmen, z.B. von VISA, American Express (Foto: dpa)
Kreditkarten sind vor Hackern und Betrügern längst nicht mehr sicherBild: picture-alliance/ dpa

Zusammen mit zwei Komplizen habe der Mann seit Oktober 2006 Kartennummern und Namen unter anderem in den Computersystemen einer Firma für Zahlungsabwicklungen in New Jersey, der 7-Eleven- Supermarktkette und weiteren landesweit und regional tätigen Einzelhändlern ausgespäht, teilte das US-Ministerium in Washington mit. Bei ihren virtuellen Raubzügen hätten sich die Hacker Sicherheitslücken in der Programmierung sogenannter SQL-Datenbanken zunutze gemacht, hieß es. Außerdem hätten sie ausgefeilte Techniken angewandt, um ihre Angriffe zu tarnen und ihre Aufdeckung durch Anti-Viren-Software zu verhindern.

Daten weltweit vermarktet

Frau hebt Geld ab mit Kreditkarte (Foto:DW)
Mehr als 130 Millionen Kreditkartenbesitzer wurden ausgespähtBild: BilderBox

Die ausgespähten Daten seien dann an eigene Server in den US-Bundesstaaten Kalifornien und Illinois sowie in Lettland, den Niederlanden und der Ukraine übermittelt worden. Wie die "New York Times" berichtete, suchten sich die Hacker ihre Opfer anhand der "Fortune 500"-Liste, dem Verzeichnis der 500 umsatzstärksten US-Unternehmen, aus. Laut der Zeitung handelt es sich bei den namentlich nicht genannten Komplizen um zwei Russen.

Mann ist ein notorischer Hacker

Der 28-jährige Mann aus Miami im US-Bundesstaat Florida ist der Polizei bereits einschlägig bekannt. Im Mai vergangenen Jahres war er nach Angaben des Justizministeriums wegen Datendiebstahls bei einer Restaurant-Kette verhaftet worden, für den er sich voraussichtlich von September an vor einem New Yorker Gericht verantworten muss. Außerdem ist ein weiteres Verfahren gegen ihn in Massachusetts anhängig. Laut "New York Times" arbeitete er nach einer ersten Festnahme 2003 zwischenzeitlich auch als Informant für US-Bundesbehörden, unter anderem für den Secret Service.

Im Falle einer Verurteilung in dem neuen Verfahren drohen ihm laut Justizministerium wegen Verschwörung und Verschwörung zum Datenbetrug bis zu 25 Jahre Haft sowie Geldstrafen in Höhe von insgesamt bis zu 500.000 Dollar. (as/wl/dpa/afp)