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Politik

Angreifer von Amsterdam sah Islam beleidigt

3. September 2018

Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann von Deutschland in die Niederlande gereist - mit einem Messer. Dort attackierte er Reisende und verletzte sie schwer. Jetzt äußerte er sich zu seinem Motiv.

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Niederlande | Messerangriff in Amsterdam
Polizeifahrzeuge am Freitag vor dem BahnhofsgebäudeBild: picture-alliance/dpa/Photoshot/E. Elzinga

Der mutmaßliche Messerangreifer von Amsterdam hat seine Tat mit einer angeblichen Schmähung des Islams in den Niederlanden begründet. Der Mann sei der Meinung, dass der Prophet Mohammed, der Koran, und Allah vielfach beleidigt worden seien, teilte die niederländische Justiz mit. Der Verdächtige habe auch den Rechtspopulisten Geert Wilders erwähnt.

Wilders und seine niederländische Freiheitspartei (PVV) hatten mit islamfeindlichen Aktionen wiederholt Proteste von Muslimen heraufbeschworen. Zuletzt hatte Wilders angekündigt, im niederländischen Parlament einen Wettbewerb zu Karikaturen des Propheten Mohammed abzuhalten. Nach Morddrohungen und einem Aufruf der afghanischen Taliban zu Angriffen sagte er den Karikaturen-Wettbewerb allerdings am Donnerstag ab.

Unter Bewachung im Hospital

Der mutmaßliche Angreifer hatte am Freitag im Amsterdamer Hauptbahnhof zwei US-Bürger durch Messerstiche schwer verletzt. Er wurde daraufhin von Polizisten angeschossen. Der Mann sei eigens nach Amsterdam gereist, um ein Attentat zu begehen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Hinweise auf Mittäter gebe es nicht. Ein Richter hatte zuvor angeordnet, dass der Verdächtige zunächst für zwei Wochen in Untersuchungshaft bleibt. Derzeit befindet er sich noch unter Bewachung in einem Krankenhaus.

Niederlande | Messerangriff in Amsterdam
Der abgesperrte Tatort nach dem Angriff (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Photoshot/E. Elzinga

Laut Bundesinnenministerium war der 19-jährige Afghane, der über einen deutschen Aufenthaltstitel verfügt, nicht als Gefährder oder als "relevante Person" bekannt. Sein Asylverfahren sei noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher. Gegen einen ablehnenden Bescheid habe er geklagt, über die Klage sei noch nicht entschieden. Insofern habe er in Deutschland eine "Aufenthaltsgestattung". Am Wochenende hatten deutsche Polizisten die Unterkunft des Mannes durchsucht.

jj/kle (dpa, afp)