Neuer Film von und mit Angelina Jolie im Kino
10. Dezember 2015Wenn in dieser Woche (10.12.) der neue Film von und mit Angelina Jolie in die Kinos kommt, dann kann man sich die Schlagzeilen schon ausmalen. Geht es in Jolies vierter Regiearbeit "By the Sea" doch um ein Ehepaar, das sich mitten in der Beziehungskrise befindet. Und da ihr tatsächlicher Ehemann Brad Pitt an der Seite der schönen Schauspielerin zu sehen ist, wird es viele geben, die sich die Gelegenheit, über das Verhältnis von Kunst & Leben zu spekulierten, nicht entgehen lassen werden.
Brangelina - Traumpaar aus Hollywood
Schließlich haben die beiden doch, so gehen zumindest die Gerüchte, am Filmset zum Ehedrama "Mr. Und Mrs. Smith" (2001) zusammengefunden. Damals stritten sich die Stars in ihren Rollen lauthals vor den Kameras und zertrümmerten äußerst effektvoll den gemeinsamen Hausstand. Kurze Zeit später verkündeten Jolie/Pitt ihre Beziehung, bekamen Kinder, adoptierten weitere, heirateten Jahre später mit viel Pomp in Südfrankreich - und wurden zu dem, was sich weltweit kurz und bündig mit der Wortneuschöpfung "Brangelina" eingebürgert hat.
Angelina Jolie und Brad Pitt sind ohne Zweifel das Traumpaar des modernen Hollywood-Kinos. So wie früher Katherine Hepburn/Spencer Tracy oder Elisabeth Taylor/Richard Burton gefeiert wurden, so beherrschen heute Jolie/Pitt die Titelseiten der Zeitschriften und die Schlagzeilen im Internet. Vergleichbar nur mit der Strahlkraft der Paarung Victoria und David Beckham, haben die US-Amerikaner gleichwohl ein anderes Image: Jolie/Pitt spielen in einer Liga, in der sie auch von seriöseren Beobachtern gute Noten kriegen.
Angelina Jolie: Glaubwürdiges Engagement für Menschenrechte
Das liegt vor allem an Angelina Jolie. Ihr soziales Engagement, ihr Einsatz für Flüchtlinge, ihre Arbeit gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und ihre unermüdlichen Reisen rund um den Globus zu den Schauplätzen von Flucht und Vertreibung haben ihr viel Respekt verschafft. Wo man bei anderen Prominenten aus der Welt des Films und der Musik oft den Eindruck hat, hier verschafften sich Stars nur Aufmerksamkeit für die Karriere, zeigt sich hinter der Haltung Jolies offenbar echtes Interesse.
Schließlich belässt es die 1975 in Los Angeles geborene Schauspielerin nicht bei einzelnen PR-Aktionen und publikumswirksamen Groß-Events. Die Liste ihrer Reisen in die Krisengebiete der Welt, ihre Hilfsaktionen und das Volumen ihrer Spenden ist inzwischen mindestens so eindrucksvoll wie ihre Film-Vita. Dass Angelina Jolie dabei meist eine elegante Figur abgibt - weil sie erstens sehr attraktiv und zweitens stets gut gekleidet ist - sollte man ihr nicht vorwerfen.
Engagiert auch als politische Regisseurin
Dass sich dieser Star tatsächlich ernsthaft für das Leid der Menschen in vielen Weltregionen interessiert, zeigen auch ihre Regiearbeiten. Vor allem das harte und bis an die Grenzen des Erträglichen gehende Bosnien-Drama "In the Land of Blood and Honey" trug ihr vor vier Jahren neben einiger Kritik wegen der drastischen Bilder viel Respekt ein. Neben anderen Auszeichnungen wurde die Schauspielerin dafür 2012 in Sarajevo zur Ehrenbürgerin der Stadt auserkoren.
Für einen weiteren gewaltigen Medientrubel sorgte die Jolie, als sie 2013 in der "New York Times" von ihrer prophylaktischen Brust-OP berichtete. Weil es in ihrer Familie ein großes Risiko gebe, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken, habe sie sich zu dem Schritt entschlossen, so die Schauspielerin damals. Im Frühjahr 2015 gab sie dann auch noch bekannt, dass sie sich aus dem gleichen Grund Eierstöcke und Eileiter habe entfernen lassen.
Ein Star mit Charisma und glaubwürdigem Image
Angelina Jolie, eine der bestverdienenden Schauspielerinnen des Weltkinos, kann sich ihre handverlesenen Rollen inzwischen aussuchen. Sie verdient viel Geld. Doch es gelingt ihr, den Spagat zwischen Glamour und Engagement so zu inszenieren, dass sie dabei stets eine gute und vor allem glaubhafte Figur abgibt. Jolie setzt ihr unbestreitbares Charisma wirkungsvoll ein. Wenn sie dadurch viele Millionen Dollar an ihre eigenen und auch fremden Hilfsorganisationen weiterleitet, ist das Spenden-Geld gut eingesetzt. Nicht viele Stars ihrer Größe und Ausstrahlung machen bei der schwierigen Suche nach Selbstfindung außerhalb der Glitzerwelt des Showbiz eine so überzeugende Figur.
Ihr aktueller Kinofilm "By the Sea", der am 5.11. im Rahmen des Festivals des American Film Instituts Weltpremiere feierte, wird von der überwältigenden Medienpräsenz profitieren. Man darf gespannt sein, wie überzeugend Jolie/Pitt das Paar in der Krise spielen. Doch selbst, wenn ihr einmal ein Film nicht so gelingen sollte, Angelina Jolie hat sich längst unabhängig gemacht von Einspielergebnissen und Kritikerlob.