1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Amnestie für 6500 Häftlinge in Südkorea

13. August 2015

Tausende verurteilte Straftäter kommen in Südkorea in den Genuss einer Sonderamnestie. Diese soll zu einem Wirtschaftsaufschwung verhelfen. Politiker sind jedoch nicht unter den Glücklichen.

https://p.dw.com/p/1GEvV
Eine Haftanstalt in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul (Foto: picture alliance/Yonhap)
Eine Haftanstalt in der südkoreanischen Hauptstadt SeoulBild: picture alliance/Yonhap

Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hat eine Amnestie für rund 6500 Gefangene angekündigt, darunter ein bekannter Industriemagnat sowie weitere Geschäftsleute. "Ich habe mich zu speziellen Begnadigungen entschlossen, um die nationale Aussöhnung voranzutreiben und die Wirtschaft anzukurbeln", sagte Park bei einer Kabinettssitzung. Der Straferlass erfolgt anlässlich des bevorstehenden 70. Jahrestages des Endes der japanischen Kolonialherrschaft über Korea.

Unter den freizulassenden Gefangenen sind zahlreiche Geschäftsleute, unter anderem der Chef des drittgrößten Konzerns des Landes. Der Chef der SK Group, Chey Tae Won, wurde 2008 schon einmal begnadigt. Er war zuvor wegen Bilanzfälschung und illegaler Finanzgeschäfte zu einer mehrjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Derzeit sitzt er eine zweite Haftstrafe wegen Betrugs in Höhe von mehreren Millionen Dollar ab.

Südkorea: Präsidentin Park Geun-Hye (Foto: picture alliance/dpa/Yonhap)
Südkoreas Präsidentin Park Geun-HyeBild: picture alliance/dpa/Yonhap

Es ist bereits die zweite derartige Amnestie seit Parks Amtsantritt im Februar 2013. Die Freilassung Cheys dürfte der Staatschefin allerdings Kritik einbringen, da sie vor ihrem Amtsantritt angekündigt hatte, die mächtigen, familiengeführten Großkonzerne des Landes - die sogenannten Chaebol - zu reformieren. Die Konzerne waren immer wieder in Korruptionsskandale verwickelt.

elst/sti (dpa, afp)