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AMD spart jeden sechsten Job

19. Oktober 2012

Der Computerchip-Hersteller AMD wird nach einem Geschäftseinbruch und abermals tiefroten Zahlen sein Personal um 15 Prozent reduzieren. Das Unternehmen kündigte für 2013 weitere Umbaumaßnahmen an.

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Halbleiterhersteller AMD Mitarbeiter mit Waffer (dpa)
Deutschland USA Halbleiterhersteller AMD Mitarbeiter mit WafferBild: picture-alliance/dpa

Der Chip-Konzern AMD kann sich nicht gegen die Flaute im PC-Geschäft stemmen: Der Umsatz sackte im dritten Quartal im Jahresvergleich um ein Viertel auf 1,27 Milliarden Dollar ab. Es gab einen Verlust von 157 Millionen Dollar nach 97 Millionen Dollar Gewinn. Das amerikanische Unternehmen will jetzt bis Ende des Jahres knapp 1600 Mitarbeiter entlassen, das entspricht 15 Prozent der Arbeitsplätze. Der zweitgrößte Chiphersteller hatte zuletzt rund 11.000 Beschäftigte.

Damit fällt der Stellenabbau etwas geringer aus als zuletzt spekuliert. In US-Medienberichten waren am Wochenende Größenordnungen zwischen 20 und 30 Prozent genannt worden. Allerdings ist auch noch nicht Schluss: Im ersten Halbjahr 2013 werde es weitere Schritte zur Umstrukturierung geben, kündigte AMD an.

Der aktuelle Stellenabbau werde die Bilanz zunächst mit 80 Millionen Dollar belasten, teilte AMD mit. Die Einsparungen sollen im laufenden Quartal bei 20 Millionen Dollar liegen und bei 190 Millionen im kommenden Jahr. Konzernchef Rory Read kündigte an, AMD werde verstärkt auf Bereiche außerhalb des klassischen PC-Geschäfts setzen. Derzeit hingen rund 85 Prozent des AMD-Umsatzes daran, er wolle diesen Anteil auf 50 bis 60 Prozent senken. Dafür sollen Chips für Server, Spielekonsolen und Tablet-Computer sorgen. "Wir haben die Erwartungen deutlich verfehlt", räumte Read mit Blick auf das vergangene Quartal ein. Die Schrumpfkur solle dazu führen, dass AMD in einem Jahr auch bei einem Quartalsumsatz von 1,3 Milliarden Dollar keine roten Zahlen mehr schreibt.

Nicht nur AMD macht die Flaute im PC-Geschäft schwer zu schaffen. Auch der große Rivale Intel legte zuletzt schwächere Zahlen vor. Er kommt mit seinem Marktanteil von rund 80 Prozent aber deutlich besser durch die Durststrecke als AMD, wo es schon länger kriselt.

Lo/wl    (rtrd, dpa, afp)