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Amazon und Hachette beenden Streit

13. November 2014

Der Online-Händler Amazon und der Buchverlag Hachette haben ihren monatelangen Streit über den Preis von E-Books beigelegt und eine langfristige Vereinbarung getroffen.

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Symbolbild Selbstverlag
Bild: Fotolia/Markus Bormann

Die Hachette Book Group, die zum französischen Lagardere-Konzern gehört und in den USA der viertgrößte Verlag ist, bekommt demnach das Recht, den Preis ihrer E-Books selbst festzulegen.

Das war ein zentraler Streitpunkt in dem monatelangen Konflikt. Amazon dringt in den USA auf niedrigere Preise für digitale Bücher und wollte laut Medienberichten auch einen höheren Anteil der Erlöse.

"Von dieser Vereinbarung werden die Autoren von Hachette auf Jahre hinaus profitieren", sagte Hachette-Chef Michael Pietsch. Den Angaben zufolge tritt die Vereinbarung Anfang 2015 in Kraft.

Hachette-Blockade

Der Streit hatte für Aufsehen gesorgt, nachdem Bücher von Hachette bei Amazon zeitweise nicht verfügbar waren oder ungewöhnlich lange Lieferzeiten hatten.

Eine Reihe bekannter Schriftsteller hatte den Online-Händler daraufhin scharf kritisiert, während andere Amazon dafür gelobt hatten, die Preise niedrig zu halten und Autoren, die mit traditionellen Verlagen unzufrieden sind, eine alternative Plattform zu bieten.

Amazon hat sich bereit erklärt, sämtliche Hachette-Titel ab sofort wieder anzubieten und Bücher des Verlags prominent zu bewerben.

"Wir sind zufrieden, denn die Vereinbarung enthält finanzielle Anreize für Hachette, seine Preise zu senken", erklärte David Naggar, Vizepräsident von Kindle, Amazons E-Book-Reader und -Shop. "Wir glauben, das kommt Autoren und Lesern gleichmaßen zugute."

60 Prozent über Amazon

Der Hachette-Mutterkonzern Lagardere teilte nach der Einigung mit, er erwarte für den Bücherverkauf im November und Dezember einen "deutlichen Anstieg". Nach Angaben des Konzerns ist Amazon für 60 Prozent der digitalen Verkäufe von Hachette verantwortlich.

Im vergangenen Monat hatte Amazon bereits eine Einigung mit dem Verlag Simon & Schuster über den Preis von E-Books erzielt. Die nun bekanntgegebene Vereinbarung mit Hachette könnte ein Zeichen sein, das bald ähnliche Abschlüsse mit den Verlagen HarperCollins, Macmillan und Penguin Random House erreicht werden.

Diese fünf Verlagshäuser waren 2012 vom US-Justizministerium wegen illegaler Preisabsprachen bei E-Books verklagt worden. Im anschließenden Vergleich verpflichteten sie sich, mit Amazon und anderen Händlern neue Verträge auszuhandeln.

In Deutschland war Amazon in einen ähnlichen Konflikt mit der Verlagsgruppe Bonnier verwickelt (u.a. Ullstein, Carlsen, List), in dem es vor allem um die Verteilung der Einnahmen aus den E-Book-Verkäufen ging. Auch dieser Streit wurde vor kurzem beigelegt.

bea/ (dpa, reuters, ap)