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Alles wieder regulär - vorerst

8. September 2012

Nach dem Streik ihrer Flugbegleiter hat die Lufthansa den üblichen Flugbetrieb wieder aufgenommen. Durch die Einigung auf eine Schlichtung gilt jetzt Friedenspflicht. Aber das Kabinenpersonal macht schon wieder Druck.

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Ein Lufthansa Airbus 319 startet am Flughafens in Köln Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Es läuft reibungslos, der erste Flug startete um 05.30 Uhr", stellte ein Sprecher der Lufthansa am Samstag fest. Nach dem eintägigen flächendeckenden Streik der Flugbegleiter habe man vorsorglich allerdings noch einige wenige Streichungen vornehmen müssen.

Lufthansa macht erste Zugeständnisse

Darüber hinaus habe man "keine nennenswerten Vorkommnisse" festgestellt. Auch einige Hundert Passagiere, die in Frankfurt gestrandet waren und für die man Hotelbetten organisiert hatte, seien "alle wieder weg".

Hunderte Verbindungen der Fluggesellschaft waren am Freitag ausgefallen. Fast 100.000 Passagiere mussten sich einen anderen Reiseweg suchen. Derweil einigten sich die Lufthansa und die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo auf ein Schlichtungsverfahren. Am Samstag um 00.00 Uhr trat deshalb die Friedenspflicht in Kraft, so dass es zunächst keinen neuen Streiks geben wird.

Keine neuen Leiharbeiter

Die Lufthansa hatte versprochen, auf absehbare Zeit keine Leiharbeiter mehr zu beschäftigen und ihnen Übernahmeangebote vorzulegen. Sie war der Gewerkschaft Ufo damit in einem entscheidenden Punkt entgegengekommen. Der Einsatz von Leiharbeitern war einer der Hauptstreitpunkte in dem Tarifstreit.

Die Friedenspflicht gilt so lange, bis ein Schlichterspruch angenommen oder abgelehnt wird. Bis zum 12. September soll eine Vereinbarung über das Vorgehen in dem Verfahren vorliegen, so die Lufthansa. Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart. Bis Ende kommender Woche will man sich auch auf einen Schlichter verständigt haben.

Ufo trumpft auf

Trotzdem machen die Flugbegleiter schon mal Druck. Sie drohen mit einer "sehr langen" Streikperiode, sollten die neuen Gespräche und die Schlichtung ergebnislos bleiben. Im Magazin "Focus" sprach Ufo-Chef Nicoley Baublies von Streiks "alle vier oder alle 14 Tage oder alle drei Wochen mal".

Die nötigen Ressourcen habe man, schob er nach: "Wir haben 20 Jahre Mitgliedsbeiträge angespart." Baublies rief zugleich das Lufthansa-Management dazu auf, Spar-Empfehlungen seiner Gewerkschaft zu prüfen.

Neben dem Kampf gegen die Auslagerung von Stellen geht es Ufo um Gehaltserhöhungen um fünf Prozent bei einer Laufzeit von 15 Monaten. Lufthansa hat dagegen eine Erhöhung um 3,5 Prozent über drei Jahre angeboten.

uh/ml (dpa,rtr,afp)