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Alarmstimmung bei der WADA

2. August 2015

Die Anschuldigungen gegen den Leichtathletik-Weltverband in einer Dokumentation im deutschen Fernsehen haben die Dopingfahnder mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Nun soll eine unabhängige Kommission die Sache prüfen.

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Eingeschlossene Blutproben (Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

"Das ist sehr alarmierend", hieß es in einer Erklärung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nach der Ausstrahlung einer ARD-Dokumentation. Darin wird der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) beschuldigt, eine große Zahl von Sportlern mit auffälligen Blutproben nicht sanktioniert zu haben. "Wir sind entsetzt über das Ausmaß der Anschuldigungen. Das Fundament eines jeden sauberen Athleten weltweit wird erneut erschüttert", sagte WADA-Präsident Craig Reedie am Rande des Kongresses des Internationalen Olympischen Komitees in Kuala Lumpur. "Diese Vorwürfe werden sofort an die unabhängige WADA-Kommission für weitere Untersuchungen übergeben."

Zwei Drittel der Athleten ungeschoren gedopt

Die Reporter von ARD und "Sunday Times" haben eine Liste mit 12.000 Bluttests von rund 5000 Leichtathleten aus den Jahren 2001 bis 2012 ausgewertet, die nach ihren Angaben aus der IAAF-Datenbank stammt. Deren Analyse ergab, dass die Zahl der dopingverdächtigen Leichtathleten erheblich gewesen ist. Ein Großteil dieser Athleten, darunter zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister, ist demnach dafür nicht belangt worden. "Nur gegen ein Drittel von ihnen läuft ein Verfahren oder sie sind bereits gesperrt. Die restlichen zwei Drittel sind nie überführt worden", heißt es in einer Mitteilung der ARD.

Bericht verzögert sich

Die unabhängige Untersuchungskommission der WADA wird von deren früheren Präsidenten, Richard Pound, geleitet. Sie wurde bereits im Dezember eingerichtet, nachdem die ARD eine Dokumentation über angeblich systematisches Doping in Russland ausgestrahlt hatte. Reedie sagte Journalisten in Kuala Lumpur, er hatte gehofft, den Bericht dazu im September zu erhalten. Wegen der neuen Anschuldigungen müsse dieser aber zurückgezogen werden.

fab/chr (dpa, afpe)